Gesundheit erlangen - Frühling 2019

39 Medizin-Report tät“, sagt Ali Behzad. Er bietet seine Kurse nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den Patien- ten des Uni-Klinikums Erlangen regelmäßig an – etwa Krebskranken und Menschen mit Schmerzen. Auch bei psychosomatischen Be- schwerden, bei Depressionen und Manien wird TaKeTiNa unterstützend angewandt. In Kran- kenhäusern nutzt man die Rhythmustherapie seit mehr als 25 Jahren. TaKeTiNa ist unter an- derem auch in der Heiligenfeld-Klinik in Bad Kissingen ein integraler Bestandteil der Psy- chotherapie. „Viele Menschen sind heute nicht mehr wirk- lich mit ihrem Körper verbunden“, sagt Dr. Beh- zad. „Sie haben sich von ihm abgekoppelt, zum Beispiel, weil sie emotionalen oder körperli- chen Schmerz empfinden, den sie nicht mehr spüren wollen. TaKeTiNa stellt den Kontakt mit der Intelligenz unseres Körpers wieder her.“ So bringe TaKeTiNa Lebensthemen zum Vor- schein, etwa alte Verhaltensmuster, die je- mand in der Kindheit erlernt hat und unbe- wusst wiederholt, obwohl sie schon lange nicht mehr nützlich sind. „Es gibt zum Beispiel Men- schen, die wütend werden, weil sie den Takt INFO Informationen über TaKeTiNa www.taketina.com Aktuelle TaKeTiNa-Kurse www.taketina.net/eventlist „Bei TaKeTiNa wird das Denken still“, sagt Dr. Behzad. „Die Teilnehmer spüren sich selbst wieder besser und folgen dem uralten Bedürfnis, ge- meinsam mit anderen zu musizieren.“ nicht halten können, impulsiv mit den Worten ‚Ich kann das ja sowieso nicht‛ den Raum ver- lassen oder sogar weinen. Es ist berührend zu sehen, wie sich diese Muster mit der Zeit auflö- sen und die Menschen spielerisch ihre Neugier wiederentdecken“, beschreibt Ali Behzad. Lernen ohne zu denken Dabei verbessert die Rhythmustherapie die Selbstwahrnehmung und stärkt das Selbst- wertgefühl. Sie fördert das Vertrauen in die Ge- meinschaft und in das eigene Potenzial, in die Fähigkeit, spielerisch Neues zu lernen. Diese Erkenntnis nehmen TaKeTiNa-Teilnehmer mit in ihr alltägliches Leben, ebenso wie Entspan- nung, Freude und eine positivere Einstellung zum Leben. „Ich habe heute gespürt, dass es zwei Ebenen gibt“, sagt eine Teilnehmerin wäh- rend der Pause. „Meinen Kopf und meinen Kör- per. Irgendwann haben meine Füße die Schrit- te einfach im Takt mitgemacht, ich habe nicht mehr darüber nachgedacht.“ fm

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