Gesundheit erlangen - Frühling 2019
40 Digitale Helfer Ein Wort hat gerade Hochsaison: „Entgiftung“. Millionen Menschen verspüren im Frühjahr den Wunsch, alles Un- gesunde, all die Kekse, den Wein und die Fleischgerich- te, die sie im Winter massenhaft konsumiert haben, mit einem Mal fortzuspülen – und das schlechte Gewissen gleich hinterher. Wie schön, dass Unternehmen da eine „Lösung“ bieten. Sie heißt „Detox“ (dt.: Entgiftung). Detox gibt es für den Darm und die Haut und in Form des „Digital Detox“ sogar für den eigenen smartphone- dominierten Lebensstil. Es gibt Detox-Tees und -Ge- sichtsmasken, Detox-Pflaster und -Urlaube, bei denen man beim Einchecken sein Handy abgeben muss. Er- fahrungsgemäß spürt jeder beim Digital Detox, wie sehr er selbst präsent ist, wenn das Smartphone weit weg ist. Der Effekt überdauert die Kur – ein paar Tage. Dann ist der Drang, stündlich bis minütlich aufs Handy zu gu- cken, bei vielen wieder da. Und so werben auch De- tox-Nahrungsmittel und -Kosmetika für Entgiftungs-Epi- soden, nach dem Motto „Kurz, aber kräftig durchwi- schen und der Boden – bzw. die Haut – glänzt wieder.“ Dabei ist das, was dem Körper guttut, nicht in teure Tu- ben oder Teebeutel zu pressen. Es ist ganz simpel: Detox heißt übersetzt auch „Entzug“. Wie wäre es also, wenn sich die Detox-Willigen einfach mal im Weglassen üben, statt im Dazu-Kaufen neuer Wundermittel? Im Verzichten auf Zucker, Fett, Alkohol und Nikotin, Stress und Schlafmangel? Wer Acrylamid aus Chips und knus- prigen Keksen, Pestizide, Konservierungsstoffe und an- dere Toxine aus seinem Körper schaffen will, tut gut daran, seinen Nieren und seiner Leber die Entgiftungs- arbeit zu erleichtern. Dazu braucht es keine Detox-Tees. Es ist ein guter Start, täglich zwei bis drei Liter Wasser zu trinken und damit direkt nach dem Aufstehen zu be- ginnen; viel frisches Gemüse und Obst zu essen und sieben Stunden zu schlafen. Aber das hieße ja, Verant- wortung für sich zu übernehmen. Puh ... fm tät Die schwedische App für Android und iOS ist auf Deutsch verfügbar und als Medizinprodukt registriert. Tät bietet nicht nur Infos zum Tabuthema Inkontinenz, sondern gibt auch Tipps zum Lebensstil, zeigt Sta- tistiken und Erinnerungen sowie Übungen zum Beckenbodentraining. Eine Studie der Universität Umeå ergab, dass sich bei Frauen, die Tät drei Monate lang nutzten, die Inkontinenz und die Lebensqualität ver- besserten. Runtasty Die App für iOS und Android macht uns gesundes Essen schmackhaft. Sie bietet Rezepte, die anhand von einfachen Text-Anleitungen oder so- gar Videos nachgekocht werden können. Der Nutzer kann Rezepte nach be- stimmten Kriterien filtern: Soll es etwas mit viel Protein sein? Etwas, das schnell zube- reitet ist? Oder ein Gericht, das die Energie- speicher nach dem Sport wieder auffüllt? Runtasty schlägt etwas Passendes vor. Selfapy Die kostenpflichtige App bietet ei- nen dreimonatigen Kurs zum ge- sunden Abnehmen. Da die Anwen- dung ein zertifiziertes Medizinpro- dukt ist, wird der Kurs von fast allen gesetzlichen Krankenkassen bis zu 100 Prozent erstattet. Selfapy kombiniert digita- le Trainingseinheiten auf Wunsch mit einer psychologischen Begleitung. Die App bietet auch Module zu den Themen Angst, Stress, Schlaf, Depression und anderen. Apps und Trends Muss das wirklich sein? Diesmal: Detox. Oder: Reiner Körper, reines Gewissen. Kleine Sp(r)itze
RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw