Gesundheit erlangen - Frühling 2019

46 Erforscht und entdeckt Warum Radonwasser wirkt Badekur. Eine neue Studie des Uni-Klinikums Erlangen erforscht die schmerzlindernde Wirkung von radonhaltigem Thermalwasser. Dass warme Bäder in radonhaltigem Ther- malwasser schmerzstillend bei Entzündun- gen, Muskel- und Gelenkbeschwerden wir- ken, ist seit über hundert Jahren bekannt. Was aber bei der Schmerzlinderung auf molekularer Ebene genau passiert, war bislang unklar. Nun erforschen Wissen- schaftler der Strahlenklinik des Uni-Klini- kums Erlangen und des Kurort-Forschungs- vereins Bad Steben genau das: Welche im- munologischen und schmerzlindernden Wirkungen haben Radonbäder bei Patien- ten, die zum Beispiel an Arthrose oder Ar- thritis leiden? Die RAD-ON02-Studie soll jetzt den positiven Effekt des Radons auf den Knochenstoffwechsel wissenschaft- lich untersuchen. Auch mögliche Nebenwir- kungen des radioaktiven Elements werden dabei erforscht. Im Rahmen der Studie er- halten 100 Patienten im Bayerischen Staatsbad Bad Steben eine Kur – die eine Hälfte bekommt Radonbäder, die andere Placebobäder, danach werden die Gruppen getauscht. Vor und nach jeder Badekur er- fassen die Forscher um Prof. Dr. Udo Gaipl und PD Dr. Benjamin Frey von der Erlan- ger Strahlenklinik zum Beispiel das Schmerzempfinden der Probanden, die Herz-Kreislauf-Wirkung des Bades und den oxidativen Stress. Die Wissenschaftler un- tersuchen auch, inwiefern sich der Immun- status der Teilnehmer zeitweise ändert. Dafür ermitteln sie u. a. verschiedene Immunzelltypen und Entzündungsboten- stoffe im Blutserum. fm Oben: Radonbad in Bad Steben Rechts: PD Dr. Benjamin Frey und die Forscher- gruppe der Strahlen- klinik des Uni-Klini- kums Erlangen

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