Gesundheit erlangen - Sommer 2019

13 Titel Am Anfang war da nur ein „Quäken“, wie er sagt, dann lernte er das Hören wieder neu: Unterhaltungen zu zweit, Gespräche in Dis- kussionsrunden, Musik im Konzertsaal. Dr. Günther Beckstein, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident, erlitt mehrere Hörstürze und ist auf dem linken Ohr komplett taub. In der HNO-Klinik des Uni-Klinikums Erlangen ließ er sich 2010 ein Cochlea-Implantat (CI) einsetzen. Die Hörprothese ermöglicht es auch Menschen mit starker Hörbeeinträch- tigung oder völliger Gehörlosigkeit, wieder Sprache und Klänge wahrzunehmen. Ein CI kommt für gehörlos geborene Kinder infrage, aber auch für Jugendliche und Er- wachsene, die ihr Gehör nach dem Erwerb der Sprache verloren haben oder die hoch- gradig schwerhörig sind. Voraussetzungen für ein CI: Das Problem liegt im Innenohr, Hörnerv und Hörzentrum im Gehirn sind gesund. Drei Komponenten Während ein Hörgerät nur die Schallwellen verstärkt und lauter macht, übernimmt ein CI die Funktion der Sinneszellen in der Hör- schnecke. Das Implantat besteht aus drei Komponenten (s. S. 14 oben): Der Sound- prozessor mit Mikrofon sitzt wie ein Hörge- rät hinter dem Ohr. Das eigentliche Implan- tat wird unter die Kopfhaut gesetzt. Darü- ber, außen am Kopf, liegt eine Sendespule – so groß wie ein 2-Euro-Stück. Die Spule und das Implantat unter der Haut ziehen sich magnetisch an, sodass die Spule → Das Ende der Stille Cochlea-Implantate. Im Cochlear-Implant-Centrum CICERO in Erlangen werden pro Jahr 150 Implantate eingesetzt. Die Erlanger HNO-Klinik zählt damit deutschlandweit zu den Top 4. Dr. Günther Beckstein, bayerischer Ministerpräsident a. D., ließ sich am Uni-Klinikum Erlangen ein Cochlea-Implantat einsetzen. Er ist regelmäßiger Besucher und Redner bei Veranstaltungen des Hörzentrums Nordbayern.

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