Gesundheit erlangen - Sommer 2019

16 Titel Je früher eine Hörstörung erkannt wird, des- to besser. Für Babys heißt das: Ein einfa- cher, automatischer Hörtest klärt schon um den dritten bis fünften Tag nach der Geburt, ob mit dem Hören alles in Ordnung ist. „Das Neugeborenen-Hörscreening geht schnell und kann durchgeführt werden, während das Kind schläft. Der Test wird seit 2009 von den Krankenkassen übernommen und sollte bis zur U2-Untersuchung stattgefun- den haben“, sagt Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Direktor der Erlanger HNO-Klinik. Gibt es Probleme mit dem Hören, entschei- den die Ärzte, ob dem Kind mit Medikamen- ten geholfen werden kann, mit einem Hör- gerät oder einer OP. Eignet sich ein Coch- lea-Implantat, sollte es gleich im ersten Le- bensjahr eingesetzt werden. „So können sich Hören und Sprechen normal entwickeln Vom Säugling bis zum Senior Altersgerechte Therapie. In Erlangen werden Hörstörungen schon in den ersten Lebenswochen behandelt – und auch noch im sehr hohen Alter. und das Kind profitiert auch in seiner Ge- samtentwicklung von einer frühen CI-Ver- sorgung“, weiß Prof. Iro. Weil OPs im Ohr heute mikrochirurgisch im- mer schonender möglich sind, profitieren auch noch sehr alte Menschen von den Ein- griffen. Neben CIs setzen die Erlanger Ope- rateure zum Beispiel auch Mittelohrimplan- tate ein, ersetzen defekte Gehörknöchel- chen durch winzige Titanprothesen oder schließen Löcher im Trommelfell. Manch- mal kann es auch schon helfen, den Gehör- gang professionell von Ohrenschmalz zu befreien, um wieder besseres Hören zu er- möglichen. Welche Lösung auch immer die geeignete ist – „bei den Patienten gibt es keine Altersgrenze“, sagt Prof. Iro. „Bei uns ist sozusagen jeder zwischen null und hun- dert Jahren richtig.“ fm Spielerisch testen die Therapeuten des Bereichs Phoniatrie und Pädaudiologie der Erlanger HNO- Klinik das Hörvermö- gen von kleinen Patienten. Eines von 1.000 Neugeborenen leidet an einer Hörstörung.

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