Gesundheit erlangen - Sommer 2019
Gut beraten Wenn aus Alex nach elf Jahren Tom wird, oder aus Anne Maria, dann fühlen sich Buchstaben nirgendwo so falsch an wie auf der eigenen Haut. Nicht nur Frisch-Getrenn- te möchten sich dann ihre alten Tattoos entfernen lassen. Auch andere Tätowierte hoffen, dass mit den Farbpigmenten auch die Erinnerungen verschwinden – an be- stimmte Menschen, Situationen, Jugend- sünden. Hauptzielgruppe für Tattooentfer- nungen sind 20- bis 30-Jährige, oft sind es Frauen. Zehn bis 20 Sitzungen können nötig sein, um die ungeliebten Bilder von der Haut zu lö- schen. Dazwischen sind jeweils vier bis sechs Wochen Pause wichtig, damit die Haut abhei- len kann. Das Entfernen ist am Ende immer teurer als das Stechen. Kurze Lichtpulse Tattoos werden mit Lasergeräten ent- fernt, die extrem kurze Lichtpulse aussen- den. „Die Farbe sitzt in der Dermis, der mittleren Hautschicht, und ist dort in die Makrophagen – die ‚Fresszellen‘ – eingela- gert“, erklärt PD Dr. Anke Hartmann, Ober- ärztin an der Hautklinik des Uni-Klinikums Erlangen. „Der Laser zerlegt die Farbpig- mente in kleinste Teile, dann werden sie Tattooentfernung. Immer mehr Menschen tragen Bilder und Sprüche auf ihrer Haut – und viele wollen sie wieder loswerden. Aber wie – und wer darf das? Bilder für die Ewigkeit? Tattooentfernungen bergen Risiken. Umso reiflicher sollte man sich überlegen, ob und was man sich unter die Haut stechen lässt. Bleibender 22
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