Gesundheit erlangen - Herbst 2019
14 Titel „Das ist die Familie Maiwald“, sagt Prof. Dr. Michael Wiesener und schiebt einen Fach- artikel aus dem Journal of Clinical Investi- gation über seinen Schreibtisch. Seit 2013 beschäftigt sich der Oberarzt der Medizini- schen Klinik 4 − Nephrologie und Hyperten - siologie des Uni-Klinikums Erlangen mit der heute 34-jährigen Regina Maiwald und ih- ren Verwandten. Eine Familie − ein Schick - sal. Es heißt: C3-Glomerulopathie. Men- schen mit dieser seltenen Nierenerkran- Unerklärliche Todesfälle. Mehrere Verwandte von Regina Maiwald starben auf mysteriöse Weise viel zu früh. Mit 20 Jahren versagten auch Regina Maiwalds Nieren. Nach elf Jahren Dialyse bekam sie ein Spenderorgan. Dass ihr Körper es nicht abstieß, ist ihren Ärzten zu verdanken − und ihrem Bruder. kung scheiden zuerst zuviel Eiweiß über den Urin aus, dann versagen die Nieren. Es bleibt die Dialyse und das Warten auf eine Spenderniere. Doch das neue Organ ist oft wieder von der Erkrankung betroffen. Wie der Opa, so die Enkel Mit Kollegen aus Jena, Heidelberg, Dres- den und Newcastle in England hat Michael Wiesener den Fall der Familie Maiwald auf- gearbeitet und analysiert. Der Oberarzt zeigt auf den Fachartikel − ein Stamm - baum verrät: Regina Maiwald hat die selte- ne Nierenerkrankung, ebenso ihr Bruder; auch der Vater der beiden trägt die Anla- gen in sich, doch die Krankheit brach bei ihm nie aus. Der Großvater starb mit 27 Jahren an Nierenversagen, und auch wei- ter oben im Stammbaum gibt es einen un- erklärlichen frühen Todesfall. Mit 20 Jahren zur Dialyse Sowohl Regina Maiwald als auch ihr Bruder wurden schon als Jugendliche nierenkrank. Regina Maiwald empfand die Zeit an der Dialyse als sehr belastend. Umso dankbarer ist sie für das Team der Medizin 4. „Mit den Mitarbeitern hier habe ich schon sehr großes Glück“, sagt sie. Vom Bruder gelernt Nur einer bis fünf von 10.000 Men- schen erhalten die gleiche Diagnose wie Regina Maiwald.
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