Gesundheit erlangen - Winter 2019/2020
44 Erforscht und entdeckt Zu viele Antibiotika Virale Infekte. Ärzte verschreiben bei unkompli- zierten Atemwegsinfekten zu oft Antibiotika. Jeder zweite Deutsche, der mit einem Atemwegsinfekt zum Hausarzt geht, nimmt ein Antibiotikum mit nach Hause. Und das, obwohl Antibiotika bei den meist viralen Infekten wirkungslos sind. So verschärfen sich Antibiotikaresisten - zen – und jährlich sterben EU-weit 33.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Keimen. Um diese Ent- wicklung zu stoppen, und auch um unnötige Nebenwirkun- gen zu vermeiden, sollten in der Erkältungszeit standard- mäßig folgende Schritte unternommen werden: Grippe- schutzimpfung (s. S. 10), regelmäßiges Händewaschen, Stärkung des Immunsystems (s. S. 13) und gängige Mittel wie Lutschtabletten, Schleimlöser und Nasenspray. fm Cashews und Cholesterin Gesunde Nüsse. Cashewkerne verbessern die Blutwerte von Diabetikern. Der Verzehr von Cashewnüs- sen kann die Blutfettwerte und den Insulinspiegel von Typ-2-Di- abetikern optimieren. Das ha- ben iranische Forscherinnen und Forscher in einer kleinen Studie mit 50 Probandinnen und Probanden herausgefunden. Im Ver- gleich zu anderen Nüssen haben Ca- shews weniger Fett; dafür sind sie eiweiß- reich und beinhalten viele B-Vitamine, Magne- sium, Eisen und Kalium. Nach acht Wochen hatte sich bei den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern, die zehn Prozent ihres täglichen Energiebedarfs durch Cashews gedeckt hatten, im Ver- gleich zur „nussfreien“ Kontrollgruppe das Verhältnis vom „schlech- ten“ LDL-Cholesterin zum „guten“ HDL-Cholesterin verbessert. Größe- re Studien könnten dieses Ergebnis nun weiter untermauern. fm Bakteriell verursachte Lungen- entzündungen müssen sofort mit einem Antibiotikum behandelt werden. Patienten sollten das Mittel aber nicht „ins Blaue hinein“ einnehmen, sondern erst nach einem Nachweis der Erreger.
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