Gesundheit erlangen - Frühling 2021
10 Titel Fortsetzung von S. 9 wurde, bleibt die Sauerstoffaufnahme nach einer überstandenen Erkrankung vermindert: Vier Mo- nate nach der Corona-Infektion ist sie noch um 20 Prozent niedriger als bei Gesunden. Auf Herz und Lunge prüfen Kurzatmigkeit und Erschöpfung nach einer über- standenen COVID-19-Erkrankung, aber auch Ge- lenkschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Konzen- trationsschwäche, Schlafstörungen, Kopfschmer- zen und viele andere teils diffuse Symptome fas- sen Mediziner unter dem „Post-COVID-Syndrom“ zusammen. „Wir sehen einerseits Patienten, deren Lunge auf CT-Bildern Vernarbungen zeigt. Sie be- richten dann auch, dass sie nicht mehr belastbar sind. Andererseits gibt es Fälle, da finden wir in der Lunge keine Veränderungen, und trotzdem errei- chen die Patienten ihren alten Trainingszustand nicht mehr. Das kann dann zum Beispiel mit einem in Mitleidenschaft gezogenen Herzmuskel zusam- menhängen“, erklärt Dr. Fuchs. Bei an COVID-19 erkrankten Sportlern traten zuletzt beim Wieder- einstieg ins Training vermehrt Herzmuskelentzün- dungen auf. Jeder sportliche Neustart nach einer Infektion sollte deshalb ärztlich begleitet werden, auch nach asymptomatischen Verläufen. Mehr zum Thema erfahren Interessierte ab 19. April 2021 auch in der Bürgervortragsreihe des Uni-Kli- nikums Erlangen unter www.uker.de/bvl. „Und dann gibt es noch die Fälle, wo wir an Herz und Lunge gar nichts sehen und die Patienten trotzdem Beschwerden haben“, so Dr. Fuchs weiter. „Wie kürzlich eine junge Frau, die früher immer so lange trainierte, bis ihre Muskeln brannten. Seit sie Coro- na hatte, kann sie dieses Level nicht mehr errei- chen.“ Präzise, allgemeingültige Prognosen kön- nen die Ärzte also aktuell (noch) nicht geben. Luftnot durch Masken? Der beste Rat ist immer noch, sich einfach nicht anzustecken. Und auch wenn seit Ende Dezember 2020 in Deutschland gegen Corona geimpft wird, sollten die alltäglichen Hygieneregeln bis auf Wei- teres eingehalten werden: Abstand, Händewa- schen, Mundschutz und regelmäßiges Lüften. Chi- rurgische OP- und FFP2-Masken sollte jeder nach einem (Arbeits-)Tag – genauer: nach acht Stunden Tragezeit – oder sobald sie durchfeuchtet sind, wechseln. Viele tragen ihre Maske aber deutlich länger. „Was dann passiert, ist eine absolute Black Box“, warnt Dr. Fuchs. „Der Nutzen der Maske ist dann nicht mehr garantiert.“ Unabhängig von ei- nem verminderten oder fehlenden Infektions- schutz können alte, zerfusselte Masken Atemwe- ge, Haut und Schleimhäute reizen. Das bestätigen „Es gibt Corona-Fälle, da finden wir keine krankhaften Befunde an Herz und Lunge und trotzdem haben die Patienten Beschwerden.“ PD Dr. Florian Fuchs Regelmäßig den Mundschutz wechseln: Das schützt vor Corona und vor Reizungen der Atemwege.
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