Gesundheit erlangen - Sommer 2021

12 Titel Wie viel Sport muss sein? Fitness. Viele Menschen finden weder die Zeit noch den richtigen Anfang für sportliche Aktivitäten. Die Experten vom Erlanger Hector-Center geben Tipps, wie man das Training richtig beginnt, langfristig durchhält und was bei der Ernäh- rung zu beachten ist. Wer seinen Körper in Bewegung hält, schützt ihn vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und sogar vor Krebs. 150 Minuten moderat anstrengendes Training pro Woche empfehlen die WHO-Richtlinien allen Erwachse- nen; das sind zweieinhalb Stunden Zeit, die die meisten nicht haben, wie aktuelle Umfragen be- legen. „Für alle, die nicht nur spazieren gehen wollen, sondern regelmäßig gezielt joggen, schwimmen oder Fahrrad fahren, reichen auch 75 Minuten pro Woche schon aus“, weiß Dr. De- jan Reljic, der am Hector-Center für Ernährung, Bewegung und Sport des Uni-Klinikums Erlan- gen den Bereich Sportwissenschaft und Leis- tungsphysiologie leitet. Der Sportwissenschaft- ler empfiehlt zusätzlich zum Ausdauertraining ein- bis zweimal pro Woche ein zusätzliches Muskelaufbautraining: „Dafür gibt es inzwi- schen online viele Trainingsbeispiele als Unter- stützung, etwa beim Hector-Center unter www. uker.de/m1-uebungen. “ Alle, die erstmals oder nach längerer Pause wieder mit regelmäßigem Sport beginnen, sollten langsam starten, be- tont Dr. Reljic. „Es geht ja nicht nur ums Anfan- gen, sondern auch ums Durchhalten. Deshalb lieber erst einmal überlegen, wie und welche regelmäßigen Bewegungseinheiten in den All- tag integriert werden können.“ Auch die eige- nen Schwachpunkte sollten beim Individual- sport berücksichtigt werden, empfiehlt der Sportwissenschaftler. „Wer Rückenprobleme hat, sollte nicht nur die Ausdauer trainieren, sondern gezielte Übungen für die Rückenmus- kulatur einbauen. Stark übergewichtige Men- schen beginnen mit gelenkschonendem Sport wie Schwimmen oder Fahrradfahren.“ Dejan Reljic absolviert selbst täglich nach Feierabend seinen Laufsport als zeitsparendes Intervall- „Wer sich ein bisschen mehr an- strengt als sonst, muss nicht gleich zum Eiweißshake greifen.“ Prof. Dr. Yurdagül Zopf

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