Gesundheit erlangen - Sommer 2021
27 Gut beraten Prof. Dr. Carola Berking ist eine Spezialistin für die Hautkrankheit Rosazea. INFO Sprechstunde für Lasertherapie in der Hautklinik des Uni-Klinikums Erlangen Mo.–Do. 8.00–16.00 Uhr Fr. 8.00–14.00 Uhr Terminvergabe: 09131 85-33662 porig und verdickt. Verstärkt wird der Entzün- dungseffekt außerdem durch Haarbalgmilben, die bei Rosazea-Patienten in etwa sechsmal höherer Dichte vorhanden sind als bei Gesun- den. Ihr Vorkommen ist allerdings nicht auf eine unzureichende Hygiene zurückzuführen. Bei Patienten mit dem sogenannten Rhino- phym ist die Hautverdickung sehr stark ausge- prägt: Dabei verdichtet sich das Gewebe der Nase so sehr, dass sich eine knollenartige Struktur bildet. Obwohl Frauen häufiger an Ro - sazea leiden als Männer, treten Rhinophyme vermehrt bei Männern auf. Abhilfe schafft hier eine Dermabrasion bzw. ein Dermashaving: „Dabei gehen wir chirurgisch vor, ebnen die Hautstruktur also mit einem Skalpell, einem Rasierer oder einem Laser“, erklärt Prof. Ber- king. Der Eingriff verhilft Betroffenen wieder zu mehr Selbstbewusstsein: „Manchmal schrän- ken die Wucherungen zwar die Atmung ein“, so die Dermatologin, „Rosazea-Patienten leiden aber viel häufiger unter den seelischen Folgen ihrer Krankheit als unter den gesundheitli- chen.“ Viele Betroffene gehen daher nur ungern ohne gut deckendes Make-up aus dem Haus. Gut behandelbar Die gute Nachricht: Rosazea lässt sich heute gut behandeln, auch wenn sie aktuell nicht heil- bar ist. Ansteckend ist die Hauterkrankung üb- rigens nicht. Bei der Therapie kommen lokal aufzutragende Gele und Cremes zum Einsatz, die antientzündlich und/oder antiparasitär, also gegen die Milben, wirken. Bei schlimmeren Schüben können Betroffene auf antibiotische Tabletten wie Doxycyclin zurückgreifen. „Bei be- sonders schweren Fällen der Rosazea können wir Patienten außerdem mit einem Vitamin- A-Präparat behandeln, das manchmal bei star- ker Akne eingesetzt wird“, erläutert Carola Ber- king. „Dieser Wirkstoff setzt an den Talgdrüsen an.“ Eine weitere Option ist die Lasertherapie: „Beim Lasern handelt es sich keinesfalls um eine rein kosmetische Behandlung“, so die Hautärztin. „Vielmehr bewirkt die Energie des Lasers eine Verengung der Blutgefäße und kann so ein Fortschreiten des entzündlichen Prozesses verhindern.“ Sonne und Scharfes meiden Rosazea-Patienten können aber auch selbst gegen ihre Krankheitsschübe vorbeugen: So sollten Betroffene sich nicht ohne UV-Schutz der Sonne aussetzen, da sie die Beschwerden der Kupferfinne verschlimmert. Auch heiße Ge - tränke und scharfes Essen gilt es zu vermei- den, weil sie die Durchblutung fördern und die ungeliebten Rötungen so noch mehr zuneh- men. Daneben rät Prof. Berking Betroffenen, den Verzehr von Fleisch, Zucker, tierischem Fett und Milchprodukten deutlich zu reduzie- ren: „Diese Lebensmittel begünstigen Entzün- dungsprozesse im Körper und können so auch die Symptome von Rosazea verstärken.“ as
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