Gesundheit erlangen - Herbst 2021
31 Erforscht und entdeckt Entzündeter Gehörgang. Vor allem zuckerkranke Menschen sollten Entzündungen im Ohr gleich behandeln lassen. Eine Entzündung des äußeren Gehörgangs wird z. B. durch Bakterien oder Pilze ausgelöst. Sie heilt oft von allein wieder ab oder verschwindet nach ei- ner kurzen lokalen Behandlung mit Antibiotika. Bei Menschen mit Diabetes oder geschwächtem Im- munsystem kann die Entzündung allerdings das Knochenmark angreifen und sich bis in die Hirn- haut, ins Gehirn oder ins Gleichgewichtsorgan aus- breiten. Gelangen Erreger ins Blut, können sie sogar eine lebensbedrohliche Sepsis auslösen. Bei Risiko- patientinnen bzw. -patienten treten dann neben ei- ner Rötung und Schmerzen im Ohr z. B. auch ge- schwollene Lymphknoten und Schmerzen im Kiefergelenk auf; auch Sekretausfluss aus dem Ohr ist möglich. „Besonders gefährdet sind zuckerkran- ke ältere Männer, die ihre Medikamente nicht regel- mäßig einnehmen, und deren Blutzuckerwerte nicht richtig eingestellt sind“, erklärt Dr. Frank Waldfah- rer, Oberarzt der HNO-Klinik des Uni-Klinikums Er- langen. Auch Menschen, die immunschwächende Medikamente nehmen, haben ein erhöhtes Risiko. Obacht, diabetisches Ohr! Anzeige Aufgrund von Mikroverletzungen, etwa durch Wat- testäbchen oder durch vom Baden aufgeweichte Haut, wird „eine harmlose Bakterienbesiedelung zu einer Invasion der Erreger“, erklärt Dr. Waldfah- rer. Nasse Ohren sollten deshalb nach dem Du- schen oder Schwimmen sanft mit einem Handtuch trocken getupft werden. Von einem Fön als Hilfs- mittel rät der Experte dringend ab. as
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