Gesundheit erlangen - Herbst 2021

48 Medizin-Report Magnetresonanztomografie Während die Schichtaufnahmen bei der CT mittels Röntgenstrahlen erstellt werden, geschieht dies bei einer Magnetresonanztomografie (MRT, auch Kern - spintomografie oder Kernspin genannt) mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen, die von elektri- schen Spulen im Inneren der MRT-Röhre erzeugt werden. Einer Strahlenbelastung sind Patientinnen und Patienten bei einem Kernspin deshalb nicht ausgesetzt. Die Methode basiert auf dem physikali- schen Prinzip, dass die Kerne der Wasserstoffato- me in unserem Körper auf das Magnetfeld reagie- ren. Dabei entstehen Signale, die sich je nach Zu- sammensetzung des Gewebes unterscheiden. Ein Computer rechnet diese dann in Bilder um. Besonders gut lassen sich weiche Gewebe wie das Herz, das Gehirn, die weibliche Brust und die Bauch- organe darstellen. Bei der Untersuchung von Tumo- ren oder Blutgefäßen wird vor dem Scan ein Kon- trastmittel verabreicht, da dieses die Bildgebung verbessert. Patientinnen und Patienten, die Metall im Körper haben, sollten die Medizinisch-techni- schen Assistentinnen bzw. Assistenten vor der Un- tersuchung unbedingt darauf hinweisen. Bei Coch- lea-Implantaten und Herzschrittmachern beispiels- weise müssen spezielle Vorkehrungen getroffen werden, damit die Hörhilfe nicht beschädigt wird und keine Schmerzen auftreten bzw. damit die Ra- diofrequenzen des MRTs keinen ungewollten Im- puls des Schrittmachers auslösen. Metalle – egal, ob magnetisch oder nicht – sorgen darüber hinaus auch beim MRT für Schatten auf den Aufnahmen. Das gilt z. B. für Menschen mit künstlichen Gelen- ken oder Verhütungsspiralen aus Kupfer sowie für diejenigen, bei denen z. B. nach einer Operation Schrauben im Körper verblieben sind, oder die Tat- toos oder Permanent-Make-up tragen. Manche Tä- towierfarben enthalten metallene Pigmente, die sich im MRT erhitzen und so unter Umständen zu Verbrennungen führen. Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel ca. 30 bis 60 Minuten. • keine Strahlenbelastung • bei Schwangeren durchführbar • besonders gute Darstellung der Weichteile • größtes Diagnosespektrum • ggf. Kontrastmittel nötig Am Uni-Klinikum Erlangen sind MRTs mit Feldstärken von 1,5 Tesla, 3 Tesla und 7 Tesla im Einsatz. Das Klopfen bzw. Brummen während des Kernspins entsteht durch das An- und Abschalten von Magnetfeldspulen im MRT. Kopfhörer dämpfen diese Geräusche und dienen gleichzeitig der Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten.

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