Gesundheit erlangen - Winter 2021/22

Fortsetzung von S. 29 „Auf dem Tablet sehen wir, was unser Pro - band sieht, und führen ihn durchs Menü“, sagt Assistenzarzt Peter Buchta. Bei der VR-Reise kann der Patient auch den Kopf drehen, nach oben oder unten schauen. „Die Reise ist in 3-D und deckt 360 Grad ab – für ein wirklich immersives Erlebnis“, so der Studienarzt. „Machen Sie es sich bequem“, ermuntert die Stimme aus dem Kopfhörer Matthias N. Vor ihm erscheint eine Tür. Als sie sich öffnet, findet er sich an einem Strand mit Palmen wieder. Die Wellen bewegen sich langsam ans Ufer. „Spüren Sie die unterschiedlichen Temperaturen im Sand und im Wasser?“ Nach zehn Minuten streckt sich der Patient und nimmt die Brille ab. Er fühle sich deut- lich erholt nach seinem virtuellen Ausflug: „Das hat mich echt beruhigt“, sagt er, und sein Gesichtsausdruck ist schon viel fröhli - cher als vor der Gedankenreise. „Das wäre auch mal was für zwischendurch in der Ar- beit“, schmunzelt Matthias N. Vielversprechende Methode „Erste Untersuchungen konnten zeigen, dass beispielsweise gynäkologische Patien - tinnen postoperativ weniger Schmerzmittel benötigten, wenn sie nach dem Eingriff mit einer VR-Brille in eine andere Welt ein- tauchten“, erläutert der Studienleiter und geschäftsführende Oberarzt der HNO-Kli - nik PD Dr. Antoniu-Oreste Gostian. „In den Dank der VR-Brille konzentriert sich Matthias N. nicht auf seine Nervosität, sondern auf die Traumwelt. Bei Mande lentfernung Aktuell sind nur Patientinnen und Patien - ten Teil der VR-Studie, denen die Mandeln entfernt werden; bald sollen dann auch Personen mit einer anstehenden Tumor - operation die Methode zur Angst- und Schmerzreduktion ausprobieren können. Medizin 30 |

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