Gesundheit erlangen - Frühling 2022

26 | Menschen Alles wird gut: Julia (l.) und ihre Mutter Katja sind am Tag vor der Transplantation voller Zuversicht. MEINE GESCHICHTE Von heute auf morgen verändert eine Diagnose das Leben einer fränkischen Familie. Mit der Entscheidung für den lebensrettenden Eingriff macht die Mutter ihrer Tochter ein unvergleichliches Geschenk. VON KERSTIN BÖNISCH „Die Frage stellt sich gar nicht, wenn es um das eigene Kind geht“ – in diesem kurzen Satz stecken eine dreijährige Leidenszeit und viel Mutterliebe. Katja D. hat sich entschieden, ihrer Tochter Julia eine ihrer beiden gesunden Nieren zu spenden, um der 24-Jährigen die lebenslängliche Strapaze der Blutwäsche zu ersparen. Im Frühjahr 2019 wurde bei der jungen Frau ein seltener Gendefekt festge- stellt, der eine Nephronophthise auslöst. „Diese Geteilte Lebenskraft Krankheit tritt nur bei einer von 80.000 Geburten auf“, erklärt Dr. Katharina Heller, Oberärztin am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg am Uni-Klinikum Erlangen. „Das defekte Nephrocys- tin-1-Gen bewirkt Zellveränderungen, die unter anderem einen kleinzystischen Umbau der Nieren auslösen. Dieser schränkt ihre Leistungsfähigkeit immer mehr ein und lässt das Organ schließlich vollständig vernarben und schrumpfen.“

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