Gesundheit erlangen - Herbst 2023

12 |Titel Fortsetzung von S. 11 Auch der Lebensgefährte von Renate Hänfling war Karpaltunnelpatient. „Er hat sich nach jahrelangen Problemen am Uniklinikum operieren lassen – beide Seiten – und alles ging sehr gut vonstatten. Er ist sehr zufrieden“, berichtet die Seniorin. Da habe sie noch einmal über ihre eigene Be- handlung nachgedacht. Den finalen Anstoß gab schließlich ihr Neurologe: Zur Verlaufskontrolle schickte dieser regelmäßig schwache Stromimpulse durch ihren linken Mittelarmnerven und maß, wie schnell er die Signale weiterleitete. „Vom Handgelenk über den Karpaltunnel bis zum Daumenballen sollte das nicht länger als 4,2 Millisekunden dauern“, erklärt Prof. Horch. „Ist die Nervenleitgeschwindigkeit niedriger, deutet das darauf hin, dass der Nerv Schaden nimmt. Dann sollte man über einen chirurgischen Eingriff nachdenken. Der lohnt sich auch noch im höheren Alter.“ Renate Hänflings Nerv schaffte 7,9 Millisekunden – war also viel zu träge. Im Sommer 2023 operierte Prof. Horch ihre linke Hand. Schonender Eingriff „Minimalinvasiv“, betont der Handchirurg, der das OP-Verfahren selbst mitentwickelt hat und seit 20 Jahren in Erlangen durchführt. Nur sehr wenige Kliniken in Deutschland bieten eine minimalinvasive Operation des Karpaltunnels an; die meisten operieren offen – machen also an der Handinnenfläche einen etwa vier Zentimeter langen Schnitt. Der endoskopische Zugang, den die Erlanger Handchirurginnen und -chirurgen in der HandgelenksNach dem Fädenziehen untersucht Prof. Horch die Beweglichkeit und das Gefühl in Renate Hänflings Hand. Die OP ist 14 Tage her.

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