Gesundheit erlangen - Herbst 2023

| 17 Titel Sprechstunde für periphere Nervenschädigungen Telefon: 09131 85-36330 www.uker.de/hp-nerven-sprechstunde „Verletzungen der Nerven sind nicht vergleichbar mit denen von Blutgefäßen“, betont Prof. Horch. „Das Zusammennähen allein reicht für eine Signalübertragung nicht aus. Während Blutgefäße wie physikalische Leitungen funktionieren – wir verbinden sie und sofort fließt wieder Blut –, bedarf es bei Nervenschädigungen mehr Geduld. Mit einer OP bereiten wir die Basis für das Nachwachsen, danach ist allerdings der Körper gefragt, um die Durchtrennung selbst zu reparieren.“ Erfahrung und Präzision Die Nervenchirurgie der Hand ist ein Fachgebiet, das viel Erfahrung und Präzision erfordert – ebenso wie eine entsprechende technische Ausstattung. Die Strukturen sind sehr fein, sodass im OP mindestens eine Lupenbrille mit etwa 4,5-facher Vergrößerung verwendet wird. Prof. Horch und sein Team arbeiten oft sogar mit einem speziellen Mikroskop, das auch kleinste Nerven 40-fach vergrößert darstellt. Ein solches Gerät besitzen nur wenige Einrichtungen. Am Uniklinikum arbeiten z. B. auch die Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie sowie die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik damit, etwa um die kleinen Strukturen im Ohr zu operieren oder feinste Rekonstruktionen durchzuführen. „Die Fäden, die wir verwenden, sind mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen, so dünn sind sie“, sagt der Klinikdirektor. Physiotherapie zur Mobilisierung Nach einer Nervenoperation erhalten die Patientinnen und Patienten in der Regel Physiotherapie, die sie nach etwa ein bis zwei Wochen Schonung beginnen können. „Krankengymnastik ist besonders nach größeren Verletzungen sehr wichtig, um die Beweglichkeit zurückzubekommen“, so Prof. Horch. Denn: Nicht alle Patientinnen und Patienten haben sich vergleichsweise kleine Schnitte wie Matthias May zugezogen, sondern sich manchmal auch großflächig in die Hand gesägt oder geschnitten. Entsprechend sind auch mehr Muskeln, Bänder und Sehnen beteiligt, die zunächst wieder mobilisiert werden müssen. „Wir sind hier für alle Fälle gut ausgerüstet und können selbst komplexeste Verletzungen wieder richten, damit die Patientinnen und Patienten wieder arbeiten gehen und in ihren Alltag zurückkehren können“, sagt Prof. Horch.

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