Gesundheit erlangen - Sommer 2024

22 | Fortsetzung von S. 20 folgt. So lange, bis ein passendes Spenderherz für ihn gefunden wird. „Wir sind speziell geschult und besonders aufmerksam, was das Gerät betrifft“, sagt Marion Müller. Heute hat sie den herzkranken Jungen und alle anderen Patientinnen und Patienten zu einem Bastelnachmittag ins Foyer der Kinderklinik eingeladen. Jakob und sein kleiner Bruder Paul, der gerade zu Besuch ist, malen schon eifrig Motorräder aus; ihre Mutter hilft ihnen dabei, die großen, dicken Buntstifte zu führen. Als Jakob seinem Bruder gerade einen Wiedersehensschmatzer auf den Mund drückt, entdeckt Iris Hoseus die beiden: „Na, hallo ihr zwei. Lern ich dich auch endlich mal kennen, Paul – ich kenn dich ja bisher nur von Erzählungen“, sagt sie freundlich und setzt sich zu den Kindern. Währenddessen erklärt Marion Müller am anderen Ende des Tisches: „Heute dreht sich alles um die Zahl 30, weil wir am 4. Mai ja den 30. Toy-Run-Tag hier bei uns haben. Ihr könnt eine Girlande basteln oder eine Fahne gestalten, malen, stempeln, oder ihr klebt Blumen oder Zahlen auf.“ Die achtjährige Mina sitzt barfuß auf einer der Bierbänke, ein Bein aufgestellt, den Kopf auf dem Knie. Um sich vor Infektionen zu schützen, trägt sie einen bunt bedruckten Mundschutz. Suchend blickt sie über den Tisch voller Stifte, Sticker und Schnipsel – bis ihr Blick auf ein Döschen mit roten Glitzerherzen fällt. Die sollen es sein! Mina beginnt, sie konzentriert auf eine große Drei aus Folie zu kleben, die später mit einer ebenso farbenfrohen Null die Jubiläumszahl bilden wird. „Der Toy Run ist unser jährliches Highlight“, betont Marion Müller. „An diesem Tag besuchen hunderte Biker und Bikerinnen auf ihren Motorrädern die Kinderklinik und bringen Geldspenden und Geschenke mit. Es gibt Spiele und Livemusik, und alle, die im Bett bleiben müssen, werden von den Bikern auf Station besucht und beschenkt.“ Raus aus dem Patientenzimmer Zwei Tage nach der Bastelaktion treffen sich alle, die Lust haben und sich fit genug fühlen, mit Iris Hoseus im Gruppenzimmer. Hier wird von Montag bis Freitag gespielt, gebaut und kreativ gestaltet. Auch die dreijährige Ella ist heute dabei. Seit einem Jahr hat sie Epilepsie. „Heute Nacht ging es wieder los und morgens hatte sie schon mehrere Anfälle“, berichtet ihre Mutter, die bei ihrer Tochter auf Station schläft und sehr müde aussieht. „Sie kriegt jetzt andere Medikamente und muss so lange bleiben, bis es besser ist.“ Dass Ella heute mit Jakob, Paul und Anasthasia im Gruppenzimmer sein darf, ist nicht selbstverständlich. „Sie wird von Feature Beim Basteln für den 30. Toy Run verrät Marion Müller (l.): „Als Kind habe ich mein gesamtes Taschengeld für Buntstifte ausgegeben.“ Vier gewinnt „Die Kinderklinik leistet sich vier Erzieherinnen – das ist kein Standard“, sagt Marion Müller. Viel von dem, was das Team auf die Beine stellt, wird durch Spenden finanziert, vor allem durch den Verein Toy Run – Träume für kranke Kinder Erlangen. Zu den Erzieherinnen gehören neben Marion Müller und Iris Hoseus auch Pamela Krebs und Johanna Jandt.

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