Gesundheit erlangen - Sommer 2024

Medizin | 27 Was genau ist ein Fersensporn und wie entsteht er? Der menschliche Fuß hat eine große bindegewebige Sehnenplatte, die sich unter dem Fußgewölbe aufspannt: die sogenannte Plantarfaszie. Diese schützt insbesondere unsere Fußsohle und die darunterliegenden Sehnen, Nerven und Gefäße, damit wir barfuß gut gehen können. Wird die Plantarfaszie gereizt oder zu stark belastet, kann es zu einem chronischen Reizzustand kommen. Langfristig entsteht dann ein unterer sogenannter plantarer Fersensporn – ein dornenartiger knöcherner Auswuchs am Fersenknochen im Bereich der Fußsohle. Welche Symptome sind typisch für diese Erkrankung? Betroffene spüren einen stechenden Druck- bzw. Belastungsschmerz im Bereich der Ferse. Besonders stark sind die Beschwerden morgens beim Aufstehen. Ausgelöst werden sie übrigens durch die Reizung der Sehnenplatte, nicht durch den knöchernen Auswuchs selbst. Das Abrollen des Fußes beim Gehen kann dann sehr unangenehm sein. Glücklicherweise heilt die Erkrankung jedoch oft von selbst wieder ab. Erst, wenn der Schmerz mehrere Wochen lang anhält, sollten Patientinnen und Patienten eine orthopädische Praxis aufsuchen. → SPRECHSTUNDE Der Fersensporn ist weit verbreitet, etwa zehn Prozent der Deutschen sind betroffen. Was sich gegen die Schmerzen im Fuß tun lässt und wieso nur in den wenigsten Fällen eine OP notwendig ist, erklärt Orthopäde und Gelenkchirurg Prof. Dr. Marcel Betsch. INTERVIEW VON MARIE BÖHM Prof. Dr. Marcel Betsch ist seit 2022 Leiter des Fachbereichs Orthopädie und Orthopädische Chirurgie in der Unfallchirurgischen und Orthopädischen Klinik des Uniklinikums Erlangen.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw