Fakten zum Fersensporn ■ Neben dem sehr häufig vorkommenden plantaren Fersensporn gibt es auch den deutlich selteneren oberen bzw. dorsalen Fersensporn. Dieser befindet sich an der Rückseite des Fersenbeins und führt zu einer Irritation der Achillessehne. Durch eine Überbelastung des Fußes kommt es am Sehnenansatz zu kleinen Einrissen und einer Entzündungsreaktion, die Beschwerden verursachen kann. ■ Meist tritt ein Fersensporn zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr auf. ■ Manchmal wird der knöcherne Sporn auch zufällig auf einem Röntgenbild entdeckt, bleibt aber symptomlos. Eine Behandlung ist in einem solchen Fall nicht nötig. 28 | Medizin Fortsetzung von S. 27 Welche Faktoren erhöhen das Risiko für einen Fersensporn? Risikofaktoren sind vorrangig eine Fehlbelastung oder eine Überlastung, wie sie insbesondere bei Sportlerinnen und Sportlern häufig zu beobachten ist. Ursachen dafür sind zu intensive Trainingseinheiten in Kombination mit schlechtem Schuhwerk. Fersensporn entsteht zudem häufig aufgrund von Übergewicht, da dadurch die bindegewebige Platte überlastet sein kann. Auch eine Verkürzung oder Schwäche der Wadenmuskulatur aufgrund von zu wenig Bewegung kann einen Fersensporn begünstigen. Nicht zuletzt erhöhen auch Fußfehlstellungen wie der Knick-Senkfuß oder der Knick-Senk-Plattfuß das Risiko für eine Überlastung der Plantarfaszie. Gibt es konkrete Maßnahmen, die Sie zur Vorbeugung empfehlen? Vorbeugend sollten besonders Läuferinnen und Läufer darauf achten, gutes Schuhwerk zu tragen und eher auf Waldboden oder Feldwegen statt auf Asphalt zu joggen. Laufschuhe müssen regelmäßig überprüft und ausgetauscht werden, denn deren dämpfende, stabilisierende Wirkung lässt mit der Zeit nach. Ich empfehle außerdem, die Achillessehnen, Waden und Füße vor jeder Sporteinheit gut zu dehnen. Ebenso wichtig ist es, sein Gewicht im Normbereich zu halten. Um Fußfehlstellungen möglichst zu korrigieren, lässt sich mit orthopädischen Schuheinlagen arbeiten. Wie wird ein Fersensporn behandelt? Um akute Beschwerden in den Griff zu bekommen, kann es helfen, die betroffene Ferse zu kühlen. Auch Schmerzsalben und -tabletten haben sich bei langanhaltenden Beschwerden bewährt. Ich rate außerdem grundsätzlich zu Physiotherapie, um die Sehnenplatte zu mobilisieren und zu dehnen. Spezielle Dehnübungen sind häufig der Schlüssel zur Besserung. Diese sollten Betroffene natürlich auch zu Hause machen. Ein Fersensporn lässt sich also auch ohne einen chirurgischen Eingriff heilen? Ja, konservative Therapieoptionen funktionieren für 70 bis 80 Prozent der Patientinnen und Patienten sehr gut, man braucht aber Geduld. Heilung tritt nicht von heute auf morgen ein. Es dauert eine ganze Weile, bis die Reizung der Plantarfaszie Schmerzen verursacht. Ähnlich lange dauert es, bis die konservative Therapie erfolgreich ist. Nur, wenn die Beschwerden trotz aller Maßnahmen über Monate nicht besser werden, ist der nächste Schritt eine invasive Methode. Was genau bedeutet das? Grundsätzlich gibt es zwei Optionen. Bei einer Stoßwellentherapie wird der Reizzustand der Plantarfaszienverletzung durch Schallwellen be-
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