Gesundheit erlangen - Sommer 2024

| 9 Titel Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Die häufigsten sind heller (auch bekannt als weißer) und schwarzer Hautkrebs. Seltenere Formen sind etwa kutane Lymphome, die von den weißen Blutzellen ausgehen, und Adnexkarzinome, bei denen z. B. Haarfollikel oder Schweißdrüsen den Ausgangspunkt bilden. Heller Hautkrebs tritt häufig im Alter auf und zeigt sich an besonders sonnenexponierten Stellen, die dann schuppen, bluten und gerötet sind. Manchmal bilden sich auch Knoten. Zum hellen Hautkrebs gehören sowohl das Basalzellkarzinom als auch das Plattenepithelkarzinom, die beide besonders häufig auftreten. „Leider verzeichnen wir seit Jahren immer mehr Fälle“, bedauert Prof. Dr. Carola Berking, Direktorin der Hautklinik des Uniklinikums Erlangen, „denn wir werden immer älter und setzen uns durch Urlaube und Outdooraktivitäten immer mehr der Sonne aus. UV-Strahlen schädigen die Hautzellen – egal ob von der Sonne oder aus dem Solarium. Das Tückische dabei ist, SONNENSCHUTZ Ein einzelner Sonnenbrand ist nicht gleich krebsauslösend. Achten wir aber regelmäßig nicht darauf, unsere Haut vor schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlen zu schützen, kann das Jahrzehnte später böse Folgen haben. VON ALESSA SAILER dass der Krebs in der Regel erst nach Jahrzehnten auftritt.“ Das heißt: Nicht ein einzelnes Sonnenbad oder ein Sonnenbrand im Urlaub ist ausschlaggebend, sondern viele Hautschädigungen in der Vergangenheit summieren sich auf und zeigen sich erst deutlich später als Krebs. Der schwarze Hautkrebs, auch (malignes) Melanom genannt, ist deutlich aggressiver, denn er neigt dazu, Metastasen zu bilden und sich so im gesamten Körper auszubreiten. Bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren ist das Melanom die häufigste Krebserkrankung. Schwarzer Hautkrebs entsteht durch veränderte Pigmentzellen, sogenannte Melanozyten, die sich unkontrolliert vermehren. Deshalb haben Menschen mit vielen Muttermalen auch ein höheres Risiko, an einem Melanom zu erkranken. Prävention ist das A und O Aus diesem Grund sollten alle, die zahlreiche Leberflecke haben oder bei denen Hautkrebs in der Familie bereits vorkam, regelmäßig zum Hautkrebsscreening gehen. „Die Vorsorgeuntersuchung empfehle ich auch schon unter 35 Jahren. Spätestens ab diesem Alter sollte aber jede und jeder die Möglichkeit des Screenings wahrnehmen, denn die Krankenkassen übernehmen die Kosten alle zwei Jahre – manche Versicherungen sogar jedes Jahr“, sagt Carola Berking. „Die Präventionsmaßnahme Nummer eins ist und bleibt aber: Sonnenschutz!“ Ob ein Pigmentmal auffällig ist, bestimmen Fachleute anhand der ABCDE-Regel (s. Kasten auf S. 10). Das Schema können Risikopatientinnen und -patienten auch zu Hause heranziehen und im Zweifel zur Hautärztin oder zum Hautarzt gehen. Mithilfe einer speziellen Lupe (s. Foto links) oder eines Dermatoskops (s. Foto auf S. 10) kann dann bestimmt werden, → Mit einer beleuchteten Lupe lassen sich Hautveränderungen zuverlässig erkennen und entsprechend frühzeitig therapieren.

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