Gesundheit erlangen - Herbst 2024

10 | Titel „Manche Patientinnen und Patienten erholen sich schon ein paar Stunden nach der Thrombolyse, bei anderen kann eine monatelange Reha notwendig sein“, erläutert Prof. Kallmünzer. Wichtig ist dem Erlanger Team, dass sehr früh mit einer Mobilisation und Neuro-Rehabilitation begonnen wird. Schon am ersten Tag nach Schlaganfall erfolgt ein Screening auf der Stroke-Unit: Mit dem Physio-, Ergo- und Logopädieteam werden Gehen und Standsicherheit trainiert, es gibt Kraftübungen, Finger- und Feinmotorik- sowie Sprechtraining. Fortsetzung von S. 9 Tage auf der Stroke-Unit. Dort forschen die Ärztinnen und Ärzte nach der Ursache und den Begleiterkrankungen des Schlaganfalls: Müssen Cholesterin, Blutzucker oder Blutdruck medikamentös eingestellt werden? Besteht ein akutes Risiko für das Herz? Gibt es zum Beispiel eine Gefäßengstelle, die operativ versorgt werden muss? „Wir überwachen die Patientinnen und Patienten sehr engmaschig“, betont Dr. Gerner. „Sie sind an ein EKG angeschlossen und alle sechs Stunden führen wir eine klinisch-neurologische Untersuchung durch, weil das Risiko besteht, dass ein erneuter Schlaganfall auftritt oder dass es den Betroffenen schlechter geht. Häufig sehen wir auch Infektionen, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkte infolge eines Schlaganfalls.“ 14 Bettplätze gibt es auf der Stroke-Unit, rund um die Uhr ist eine Ärztin oder ein Arzt anwesend. Ein eingespieltes Team aus den Bereichen Neurologie sowie u. a. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie kümmert sich dort um die Betroffenen. „Alles läuft sehr strukturiert ab“, betont Dr. Gerner. Dazu stimmt sich seine Station auch eng mit der Neuroradiologie, der Kardiologie, der Gefäßchirurgie und anderen Disziplinen ab. 70 Prozent aller Schlaganfälle wären vermeidbar. PD Dr. Stefan Gerner Öffentlichkeitsarbeit ist den Erlanger Neurologinnen und Neurologen sehr wichtig. Von Ernährungstipps über das Erkennen von Symptomen bis hin zu Therapie und Reha: Im „Schlaganfallbus“ der Initiative „Herzenssache Lebenszeit“ wird die Bevölkerung jährlich aufgeklärt und sensibilisiert.

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