| 25 Feature Video: Ein Besuch auf der Neuro-Intensivstation www.gesundheit-erlangen.com richten. Dann macht er im Sitzen einen kleinen Seitschritt und tritt auf der Stelle. „Gut gemacht, das reicht für heute“, resümiert sie lächelnd und ermahnt ihren Patienten, sich nicht zu schnell wieder hinzulegen. „Sonst wird Ihnen schwindelig.“ Geplant auf der Neuro-Intensivstation Nicht alle Patientinnen und Patienten auf der Neuro-Intensivstation sind notfallmäßig hier; auch Menschen, die sich geplant einer Operation unterziehen, bei der der Schädel geöffnet wird – etwa zur Entfernung eines Hirntumors –, verbringen hier einige Tage. So auch Heidrun Hölz*, die unter einem Meningeom litt, einem meist gutartigen Tumor an der Schädelbasis. „Elektive Patientinnen wie sie werden einen Tag vor der OP von uns detailliert aufgeklärt. Wir bereiten sie darauf vor, dass sie zuerst auf der Intensivstation und kurz darauf auf der Normalstation liegen werden, sofern sich keine Komplikationen ergeben“, erklärt Jacqueline Mc Farland. Bei Heidrun Hölz wurde der Tumor erst erkannt, als sich ihre Gesichtsfeldeinschränkungen nach einem Eingriff wegen Grauem Star nicht verbesserten und ein MRT-Bild schließlich die Wucherung zeigte. „Das Meningeom hat auf den Sehnerv gedrückt. Jetzt, wo es weg ist, merke ich gleich eine Verbesserung“, schildert Heidrun Hölz zwei Tage nach der OP. „Die Betreuung hier ist sagenhaft. Ich glaube nicht, dass sie besser sein könnte. Ich werde stets super überwacht und sehr kompetent über alles informiert.“ Die 71-Jährige wird in einigen Tagen entlassen und freut sich schon auf ihr „Paradies“: den Garten, das Malen und darauf, ihre Kinder und Enkelkinder wiederzusehen. Bis dahin erinnert ein selbst gebasteltes Plakat an ihre Familie, rundherum liegen frische Zitronen aus Heidrun Hölz’ Garten. Sie duften nach zu Hause. *Name von der Redaktion geändert Physiotherapeutin Julia Keltsch führt die Übungen mit ihrem Patienten durch und überwacht die korrekte Ausführung. Innovative Ansätze Stationsleitung Markus Prinz setzt sich regelmäßig für innovative Projekte auf der Neuro-Intensivstation ein: So soll ein spezielles Lichtkonzept beatmete Patientinnen und Patienten vor einem postoperativen Delir bewahren. Die LED-Paneele ahmen den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus nach, unterschiedliche Lichtfarben sollen z. B. Unruhezuständen entgegenwirken. Ein weiterer Ansatz betrifft das Weaning. Bei dieser Entwöhnung von der Beatmungsmaschine werden Komapatientinnen und -patienten per Kopfhörer von den Stimmen ihrer Angehörigen begleitet. Die Betroffenen finden so deutlich schneller zur natürlichen Atmung zurück.
RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw