| 13 Titel Risikofaktoren für Darmdivertikel ■ ballaststoffarme Ernährung, zu viel Fett und Fleisch ■ zu geringe Flüssigkeitsaufnahme ■ zu wenig Bewegung ■ zu viel Bauchfett ■ höheres Lebensalter ■ schwaches Bindegewebe wenn sich in den Divertikeln Stuhl festsetzt, können sie sich entzünden. Dann sprechen wir von einer Divertikulitis.“ Wie der Blinddarm, nur links Die entzündeten Aussackungen machen sich durch punktuellen Druckschmerz im Bauch bemerkbar; auch Unwohlsein, Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Fieber können auftreten, seltener Erbrechen. „Weil die Beschwerden ähnlich sind, nennen wir die Sigma-Divertikulitis auch den Blinddarm des älteren Menschen. Nur, dass die Schmerzen bei einer Divertikulitis eben meistens links auftreten, nicht rechts wie beim Blinddarm“, erklärt Christian Krautz und fährt fort: „Es vergeht kein Tag und keine Nacht, in der sich hier am Uniklinikum nicht mindestens ein bis zwei Patientinnen oder Patienten mit einer Sigma-Divertikulitis vorstellen. Das ist ein sehr verbreitetes Krankheitsbild.“ Vor allem gelte das für westliche Gesellschaften, viel seltener für asiatische oder afrikanische. Denn: In anderen Kulturen ernähren sich die Menschen oft Im „Colon sigmoideum“ kommt es häufiger zu Stau. ballaststoffreicher. Eine Ernährung aus Fast Food, viel Fleisch und Fett, aber wenig Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchten setzt den Darm hingegen unter Druck. „Im Normalfall sollte jegliche Nahrung den Körper nach spätestens 48 Stunden wieder verlassen haben“, erklärt Dr. Krautz. „Bei vielen bleibt sie aber 72 Stunden und länger drin. Dann steigt das Risiko für Ausstülpungen.“ Kommen Übergewicht und ein erhöhter Bauchfettanteil hinzu, hemmt das die Darmbewegungen noch zusätzlich. Konservative Therapie reicht oft Diagnostiziert wird eine Divertikulitis mittels Ultraschall oder einer Computertomografie, während der Darm mit Kontrastmittel gefüllt ist. „Eine Darmspiegelung verbietet sich bei einem akuten Verdacht, weil dabei die Gefahr bestünde, dass stark entzündete Bereiche perforieren“, erläutert Christian Krautz. Auf dem CTBild sehen die Ärztinnen und Ärzte, wo genau der entzündete Abschnitt liegt, ob es bereits Abszesse – also abgekapselte Eiteransammlungen – oder gar schon einen Darmdurchbruch gibt. „Auch ein Tumor kann zu einer →
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