Gesundheit erlangen - Frühling 2025

| 31 Menschen „Es war eine Herausforderung, aber es war gut“, sagt Emilia (Name geändert). „Früher in der Schule hatten wir auch eine Boulderwand, aber ich habe mich das nie getraut“, verrät die 17-Jährige. Doch 2024 war Emilia mutig: Sie nahm an einer therapeutischen Bouldergruppe teil. Diese war der Vorläufer der aktuellen Studie „BooSt – Boulder dich stark“, die im Mai 2025 in Erlangen, Nürnberg, Bamberg und Regensburg startet. Dass Bouldern die psychische Gesundheit von Erwachsenen fördert, hat die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Katharina Luttenberger von der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Uniklinikums Erlangen schon mehrfach gezeigt. Nun sollen die Effekte auch für Jugendliche untersucht werden. Bouldergruppe trotz sozialer Angst Emilia hat gleich mehrere Diagnosen: Depression, soziale Phobie, Zwänge. „Die Therapeutin, bei der ich ambulant in Behandlung bin, hat mich gefragt, ob ich mal Bouldern ausprobieren will“, erzählt die 17-Jährige. Nach einiger Überlegung sagte sie schließlich Ja, und das hieß für sie: viel benutzte Klettergriffe anfassen trotz Waschzwang, bei Gruppenübungen mitmachen trotz Angst vor sozialen Kontakten, rausgehen trotz niedergeschlagener Stimmung. „Umso bemerkenswerter finde ich es, dass du dich dem gestellt hast“, lobt Katharina Luttenberger die Teenagerin. Schritt für Schritt leiteten die anwesenden Boulder- therapeutinnen und -therapeuten Emilia und die anderen Jugendlichen an, erklärten ihnen Klettertechniken und zeigten ihnen, wie sie richtig abspringen und sich am Boden abrollen. Sportliche Vorerfahrung oder Kletterkenntnisse mussten die Jugendlichen nicht mitbringen. Immer wieder waren auch Partnerübungen Teil des Programms. „Am Anfang wollte ich die nur mit meiner Therapeutin zusammen machen, nicht mit den anderen. Ich kannte einige noch aus meiner Zeit in der Tagesklinik, das war mir unangenehm. Ich habe mich immer wieder gefragt: Was denken die über mich?“, berichtet Emilia. „Aber es ist ja mein Ziel, mich meinen Ängsten zu stellen“, fährt sie fort. „Also habe ich mit der Zeit auch mit den anderen etwas gemacht, bin mutiger geworden, und wir haben uns gegenseitig unterstützt. Am Ende habe ich gemerkt, dass eigentlich jeder nur auf sich selbst geschaut hat und ich gar nicht so sehr im Mittelpunkt stand.“ Grenzen setzen und achten Die Komfortzone verlassen – das bedeutet für jede und jeden Einzelnen etwas anderes. „In einer Übung bitten wir die Teilnehmenden, sich eine schwere Route auszusuchen – eine, die sie im ersten Moment eher abschreckt“, erklärt Prof. Luttenberger. „Dann geht es darum, sich an diese Herausforderung → BENÖTIGEN SIE HILFE ODER BERATUNG? Die Caritas ist für Sie vor Ort! www.caritas-erlangen.de Ambulanter Pflegedienst Hammerbacherstraße 11 | Tel.: 09131 12 08 90 | pflege.erlangen@caritas-regio.de Betreutes Wohnen und Pflegeheim Roncallistift Hammerbacherstraße 11 | Tel.: 09131 12 08 0 | info@roncallistift.de Allgemeine Soziale Beratung | Schulden- und Insolvenzberatung Mozartstraße 29 | Tel.: 09131 88 56 0 | sobe@caritas-erlangen.de Sozialpsychiatrischer Dienst Mozartstraße 29 | Tel.: 09131 88 56 0 | spdie@caritas-erlangen.de #unsernetztraegt Anzeige

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