Gesundheit erlangen - Frühling 2025

50 | Aktiv leben Herzlichkeit kommt nie zu kurz in der Herzinsuffizienzgruppe am Uniklinikum Erlangen. Es wird viel gelacht und auch mal herumgealbert. Das Gemeinschaftsgefühl trägt dazu bei, dass alle gern am Ball bleiben. Fortsetzung von S. 49 Teilnehmenden auf einem Monitor vor sich: EKGKurve, Puls, Blutdruck. Denn alle Radelnden wurden vorab „verkabelt“. „Merken alle etwas, wird es langsam anstrengender?“, fragt die Übungsleiterin. Alle bejahen. „Ich bin mit der Belastung sehr zufrieden“, witzelt Teilnehmer Dieter Dunkel, der wegen seines Vorhofflatterns hier ist. Es gehe ihm sehr gut mit dem Training und danach freue er sich immer, es geschafft zu haben. Kaum tritt er in die Pedale, sinkt sein Blutdruck. „Das ist jedes Mal phänomenal“, kommentiert Carolin Münch die abfallende grüne Linie auf ihrem Bildschirm. Ein Gespür für sich selbst Mit der Borg-Skala (s. u., bunter Kreis) lassen Christoph Bleh und Carolin Münch die Teilnehmenden ihre subjektiv empfundene Belastung beurteilen. „Das ergänzt objektive Messwerte wie Puls und Blutdruck“, sagt Dr. Bleh, „und gibt einen guten Hinweis auf den eigenen optimalen Trainingspuls. Die Patientinnen und Patienten lernen damit auch, sich selbst besser einzuschätzen.“ Der ideale Borg-Bereich bei Herzinsuffizienz liegt in der Regel zwischen 11 („leicht“) und 13 („etwas anstrengend“). In diesem Spektrum bleibt die Belastung sicher, ohne das Herz übermäßig zu beanspruchen. Ausgangspunkt für die jetzige Herzinsuffizienz- gruppe war eine Studie der Medizinischen Klinik 2 – Kardiologie und Angiologie des Uniklinikums Erlangen, die den Einfluss von Ergometertraining bei Herzschwäche untersuchte. „Da entstand die Idee, das Training bei uns in der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin durchzuführen – also im selben Gebäude, einfach drei Stockwerke höher“, erklärt Dr. Bleh. Einige Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wechselten nach Projektende direkt in die neue HKI-Gruppe – so auch Herzpatientin Anita Bauer, die ohnehin in der Medizin 2 in Behandlung ist, wie sie sagt. „Es ist zwar noch nie vorgekommen“, so Dr. Bleh, „aber sollte es mal einen kardiologischen Zwischenfall geben, könnten wir die Teilnehmenden sogar über den Fahrstuhl direkt runter ins Herzkatheterlabor bringen.“

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