6 | Neues aus dem Uniklinikum Anfang 2025 wurde die Machbarkeitsstudie für einen künftigen Gedenk- und Lernort zur Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“ auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Erlangen vorgestellt. Gemeinsam mit dem Berliner Agenturbüro chezweitz hat eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Expertinnen und Experten des Uniklinikums Erlangen, der FAU Erlangen-Nürnberg und der Stadt Erlangen, ein Konzept erarbeitet. Es skizziert einen Ort, der der Opfer gedenken und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen thematisieren soll. In Erlangen kamen zwischen 1939 und 1945 schätzungsweise 1.900 Menschen ums Leben, viele von ihnen auf den „Hungerstationen“ der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt. Die Machbarkeitsstudie sieht die Einrichtung eines „Gedenkparcours“ vor. Dieser beginnt in einem Besucherzentrum am Maximiliansplatz 2 – in der heutigen Kaufmännischen Direktion des Uniklinikums Erlangen Machbarkeitsstudie zur ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Erlangen vorgestellt Historische Verantwortung übernehmen – und führt weiter über einen „Pfad der Behindertenrechte“, vorbei an einem neu gebauten inklusiven Café bis in das Gebäude an der Schwabachanlage. Auf dem Außengelände soll die Struktur der ehemaligen Anlage sichtbar gemacht werden; wichtig ist dafür die noch bestehende Außenmauer des Areals. Das verbliebene Gebäude an der Schwabachanlage wird im Bereich der ehemaligen Seitenflügel um einen Anbau sowie einen offenen Außengedenkort erweitert. Für den Innenraum sind ein stiller Gedenkraum am Ort einer ehemaligen „Hungerstation“, eine Basisausstellung mit interaktiven Elementen und pädagogische Angebote vorgesehen. In einem „Lebenden Archiv“ wird den ermordeten Patientinnen und Patienten eine Stimme gegeben. Die Machbarkeitsstudie sieht als nächsten Schritt eine Vertiefungs- und Auswahlphase vor, bevor ab 2027 konkret geplant wird. Der Gedenk- und Lernort soll 2030 öffnen. Das Gebäude an der Schwabachanlage mit neuem Anbau, inklusivem Café und offenem Gedenkort
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