16 | Titel Oberärztin Dr. Katharina Heller (r.) hat schon viele Lebendspendepaare aufgeklärt und begleitet. Mit Josef und Eva Zach entstand spontan dieser besondere Schnappschuss. Alter kein Ausschlusskriterium Auch die Nieren älterer Menschen können – lebend oder postmortal – gespendet werden. Was zählt, ist die Qualität der Organe. „Dass ihr euch das in eurem Alter zutraut“ hörte das Ehepaar Zach mit 69 und 70 Jahren öfter. „Alles hängt immer auch vom Patienten und seiner Einstellung ab. Man darf sich nicht hängen lassen“, findet die Spenderin. Die gute Kondition des Paares trug dazu bei, dass beide ihre OPs gut überstanden. Die älteste Organspenderin überhaupt war 98 Jahre alt. Fortsetzung von S. 15 Ich habe auch die Nierenspende als Projekt gesehen“, schildert Eva Zach. Bei jedem neuen Termin mit den Erlanger Ärztinnen und Ärzten brachte die 69-Jährige einen neuen „Fragenkatalog“ mit, wie sie sagt. Außerdem nahm das Ehepaar an drei Seminaren zu Organspende und -transplantation am Uniklinikum Erlangen teil. Katharina Heller klärte das Ehepaar auf: über die Möglichkeit, dass Josef Zach das Organ seiner Frau abstoßen könnte, dass er lebenslang Medikamente nehmen muss, die sein Immunsystem unterdrücken; dass sich die Spenderin nach der OP vielleicht müde und weniger leistungsfähig fühlt, dass sie Bluthochdruck bekommen könnte. „Ich dachte mir: Das kann sein – muss aber nicht“, so Eva Zach. „Wir hatten uns so viel informiert. Wir wussten, es wird anspruchsvoll und vielleicht schwierig, aber wir können es bewältigen – so oder so, und damit schwanden die Ängste. Sollte irgendeins dieser Risiken eintreten, haben wir trotzdem noch Optionen. Dann machen wir schlimmstenfalls weiter mit der Dialyse. Umso mehr waren wir beide von dem Projekt überzeugt!“ Sie und ihr Mann wurden bei sämtlichen niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzten von Kopf bis Fuß untersucht. Zusätzlich erfolgte eine Dia- gnostik am Uniklinikum Erlangen, darunter Blut- und Gewebeanalysen, MRT-, Ultraschall- und Röntgenaufnahmen, nuklearmedizinische Nierenfunktionstests und eine Katheteruntersuchung der Nierenarterien. „Nicht alles davon war angenehm“, erinnert sich Eva Zach. Dazu kamen psychologische Gespräche über ihre Beweggründe. Kurz vor Weihnachten 2024 dann die Nachricht: Sie ist geeignet, sie darf spenden. Auch die Ethikkommission des Uniklinikums Erlangen, die jedem solchen Wir kannten die Risiken und haben sie angenommen. Eva Zach
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