Gesundheit erlangen - Sommer 2025

| 21 Titel Patienten, wie Katharina Heller es ausdrückt. Er ist die einzige verbleibende Möglichkeit, Stefan W. an das Dialysegerät anzuschließen. Würde dieser Zugang verstopfen oder sich entzünden, wäre keine Dialyse mehr möglich. Endlich auf der Warteliste Von da an ging alles sehr schnell: „Die Ärztinnen und Ärzte in Neumarkt haben mich ans Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg verwiesen. Dort sollte geklärt werden, ob ich auf die Warteliste für eine Nierentransplantation komme.“ Dr. Heller erklärt: „Die Aufnahme auf die Warteliste zur Organtransplantation ist streng geregelt. Sie erfolgt nur, wenn eine große Wahrscheinlichkeit zur Lebensverlängerung oder zur Verbesserung der Lebensqualität vorliegt. Daher muss der körperliche und seelische Gesamtzustand des Patienten oder der Patientin vorab durch zahlreiche Voruntersuchungen beurteilt werden.“ Für Stefan W. war es nicht der erste Anlauf. „Das Thema Transplantation begleitet mich schon lange – schließlich bin ich seit 16 Jahren an der Dialyse“, sagt er. „Bisher habe ich allerdings nicht alle medizinischen Voraussetzungen erfüllt, die für die erfolgreiche Transplantation eines Spenderorgans nötig wären. Die OP soll ja für mich eine Verbesserung bringen und kein zu hohes Risiko.“ Diesmal ist Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg Telefon: 09131 85-36025 www.transplantation.uk-erlangen.de Warten in Zahlen Ende 2024 standen in Deutschland rund 6.400 Patientinnen und Patienten auf der Eurotransplant-Warteliste für eine Nierentransplantation. Im selben Jahr konnten nur 2.075 Nieren transplantiert werden. Die Wartezeit für eine Niere beträgt aktuell etwa acht bis zehn Jahre. Gerechnet wird bei Erwachsenen ab der ersten Dialysebehandlung. Am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg hoffen derzeit 331 Patientinnen und Patienten auf eine Nierenspende, darunter drei Kinder. Ein Leben an der Dialyse ist wie das eines Hundes an der Leine. Er kann sich bewegen, aber ganz frei ist er nicht. Stefan W. es anders: „Wir konnten Stefan W. jetzt auf die Warteliste aufnehmen und an Eurotransplant melden“, berichtet Katharina Heller erfreut. „Angesichts seiner langen Krankheitsgeschichte und der aktuellen Notsituation bin ich sehr zuversichtlich, dass er schon bald ein passendes Organ erhalten wird!“ Die Aussicht auf eine mögliche Transplantation in naher Zukunft kann der Fahrlehrer kaum in Worte fassen: „Es ist bisher nur schwer greifbar. Ich glaube es erst, wenn es so weit ist.“ Doch wenn der langersehnte Anruf kommt, eine Spenderniere da ist und die Transplantation gelingt, dann heißt es: „Leine durchschneiden – und endlich wieder frei sein!“ Noch ist Stefan W. auf die Dialyse angewiesen. Noch bleibt ihm nur das Warten. Doch er ist vorsichtig optimistisch: „Hier in Erlangen wurde ich das erste Mal an die Dialyse angeschlossen. Vielleicht werde ich hier auch wieder abgekoppelt – dann schließt sich der Kreis.“

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