Gesundheit erlangen - Sommer 2025

40 | Menschen Fortsetzung von S. 39 Zwischen Isolation und Transfusion Die plötzliche Erkrankung stellte das Leben der fünfköpfigen Familie aus Bubenreuth komplett auf den Kopf. Seit über fünf Monaten erhält Felix in der onkologischen Tagesklinik nun schon regelmäßig lebenswichtige Bluttransfusionen: mindestens einmal pro Woche Thrombozyten, etwa alle drei Wochen Erythrozyten. Zweimal wöchentlich steht eine Blutbildkontrolle an: jedes Mal Hoffen und Bangen, dass die Blutwerte noch in Ordnung sind. Hinzu kommt: Aufgrund des Mangels an weißen Blutkörperchen ist Felix’ Immunsystem deutlich geschwächt. Viren, Bakterien und andere Keime, die sein Körper noch vor wenigen Monaten problemlos abwehren konnte, stellen heute jederzeit ein erhebliches Infektionsrisiko dar. Daher ist höchste Vorsicht geboten: keine Freunde, keine Ausflüge, nicht einmal ein Einkauf mit Mama. Kein Waldkindergarten, keine Wiese, kein Sandkasten. Was früher bloß Erde, Laub, Staub und Sand war, ist für Felix heute lebensbedrohlich. Auch innerhalb der Familie gelten strenge Regeln: Sind seine Brüder – sechs und acht Jahre alt – oder ein Elternteil erkältet, dürfen sie nicht zu Felix ins Zimmer – zu hoch die Ansteckungsgefahr. Trotz aller Vorsicht lassen sich Infektionen nicht vermeiden: Immer wieder bekommt Felix Fieber und muss ins Krankenhaus. „Manchmal gibt es Wochen, in denen wir öfter auf der Station sind als zu Hause“, berichtet Ellen K., die immer an der Seite ihres Sohnes ist. „Wenn Felix hier im Uniklinikum ist, darf er das Zimmer nicht verlassen. Wir puzzeln, spielen Spiele oder blödeln herum – aber das machen wir seit einem halben Jahr! So, wie es jetzt ist, ist das kein Leben für einen Dreijährigen.“ Die Stimme der 35-Jährigen bricht. Ein Hoffnungsschimmer „Zu Beginn haben wir Felix mit Immunsuppressiva behandelt, in der Hoffnung, dass diese die Autoimmunreaktion seines Körpers abschwächen. Leider hat die Therapie nicht angeschlagen“, erklärt Dr. Naumann-Bartsch. „Daher ist für ihn jetzt eine Knochenmarktransplantation die letzte Chance auf Wie wichtig Blutspenden sind, merkt man erst, wenn man darauf angewiesen ist. Ellen K. Dr. Nora Naumann-Bartsch schließt die Erythrozytentransfusion an. Doch nicht immer ist Felix’ Blutgruppe verfügbar.

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