Gesundheit erlangen - Sommer 2025

| 51 Kopfsache ES KOMMT DIE ZEIT, DA BRAUCHT ES KIESER. Kieser Erlangen | Carl-Thiersch-Straße 2 | kieser.de 1 MONAT KOSTENLOS TRAINIEREN* * Gilt bei Aboabschluss im genannten Studio. Anzeige tin oder dem Patienten die Frage: Welche traumatischen Ereignisse gab es? Aber auch: Welche persönlichen Stärken und Ressourcen hat die Person? Erst wenn er oder sie ausreichend stabil ist, können wir in die nächste Phase übergehen. Die Expositionsphase. Genau. In dieser Phase erfolgt die Konfrontation mit dem belastenden Ereignis. Ziel ist es, die Erinnerungsfragmente durch eine intensive Auseinandersetzung zu verarbeiten, neu zu bewerten und in die Lebensgeschichte zu integrieren. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, beispielsweise EMDR. Das steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Bei dieser Behandlung setzen sich Patientinnen und Patienten mit dem Ereignis auseinander, während sie gleichzeitig bestimmte Augenbewegungen ausführen. Dadurch wird eine gesunde Verarbeitung im Gehirn, eine Synthese der bisher bruchstückhaften Traumaerinnerungen, angeregt. Wie geht es dann weiter? Es folgt die Rehabilitation. Manche Patientinnen und Patienten haben viel verloren, sind etwa nicht mehr arbeitsfähig, haben nur noch wenige soziale Kontakte oder körperliche Beschwerden, weil sie sich aufgrund der kPTBS vernachlässigt haben. Wir helfen den Betroffenen, zurück ins Leben zu finden. Ist eine vollständige Heilung möglich? Es ist eine deutliche Besserung möglich! Das familiäre Umfeld spielt eine große Rolle. Können Kinder das Trauma vorheriger Generationen „erben“? Es gibt Hinweise aus Tierversuchen, dass anhaltender Stress epigenetische Veränderungen hervorruft, die womöglich an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Ich würde aber eher von transgenerationalem Lernen sprechen. Kinder erlernen Verhalten von den Eltern und ahmen sie oft bis ins Erwachsenenalter nach. Gibt es Strategien, um einer kPTBS vorzubeugen? Präventionsprogramme für Kindergarten- und Schulkinder sind wirksam. Sie stärken soziale Fähigkeiten, Empathie und Emotionsregulation von Kindern, um Defizite von vornherein zu vermeiden. Schon eine einzelne förderliche Beziehung kann die Versäumnisse der Eltern teilweise ausgleichen. Was können wir als Gesellschaft tun? Wir brauchen einen offenen Diskurs. Nach wie vor sind mehr Frauen von kPTBS betroffen als Männer, weil Frauen häufiger Opfer von Gewalt oder sexuellem Missbrauch werden. Deshalb müssen wir immer wieder darüber sprechen, was in Ordnung ist und was nicht. Das gilt für jede Form von Gewalt, nicht nur körperliche. Psychosomatische und Psychotherapeutische Abteilung Telefon: 09131 85-34899 www.psychosomatik.uk-erlangen.de

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