52 | Stadium III: stärkere Schädigung des Knorpels, der Gelenkspalt verkleinert sich, Knochenwulstbildung an den Gelenkrändern, die Beweglichkeit ist eingeschränkt Stadium IV: Knorpel ist stark reduziert bis aufgebraucht, die Knochen reiben auf Knochen, die Beweglichkeit ist zum Teil deutlich reduziert. Starke Schmerzen Symptome für eine Arthrose sind zu Beginn Anlaufschmerzen morgens oder nach längeren Ruhepausen, dann folgen Belastungsschmerzen mit Verkürzung der schmerzfreien Gehstrecke und später zusätzlich Ruheschmerzen mit Gelenkschwellungen. Die Übergänge sind dabei oft fließend. Diagnose: Am Anfang steht eine genaue Anamnese der Beschwerden (wie lange, wo genau, bei welcher Aktivität, frühere Unfälle, Gelenkerkrankungen in der Familie, Stoffwechselerkrankungen …) gefolgt von einer gründlichen körperlichen Untersuchung. Das wichtigste diagnostische Hilfsmittel ist immer noch das Röntgenbild, ergänzt von Ultraschall und insbesondere der Kernspintomographie (MRT) zur Klärung weiterer Befunde am Gelenk. Gegebenenfalls ist auch eine Computertomographie (CT) erforderlich. Therapie: Arthrose ist nicht heilbar. Ziel der Behandlung ist deshalb, das Fortschreiten zu verhindern und die Beschwerden zu lindern. Zunächst steht die konservative Therapie (mit Physiotherapie sowie Schmerzbehandlung) im Vordergrund. Falls diese nicht mehr ausreicht, kommen gegebenenfalls operative Maßnahmen in Betracht. Hierbei hat der Gelenkerhalt insbesondere bei jüngeren Patienteninnen und Patienten oberste Priorität (Knorpelreparatur, Umstellungs-Osteotomie). Bei fortgeschrittenen Befunden ist dann eine Gelenkersatzoperation (künstliches Gelenk) angezeigt. Advertorial Arthrose - eine Volkskrankheit Arthrose (Gelenkverschleiß) ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. In Deutschland sind etwa fünf Millionen Männer und Frauen betroffen, Tendenz steigend. Ab dem 60. Lebensjahr leiden etwa die Hälfte aller Frauen und etwa ein Drittel aller Männer daran. Bei der Arthrose kommt es zur Abnutzung des Gelenkknorpels zwischen den Gelenkpartnern. Grundsätzlich kann sich in jedem Gelenk eine Arthrose entwickeln. Am häufigsten betroffen sind jedoch die Gelenke der unteren Extremität, insbesondere das Hüft- und das Kniegelenk. Der zunehmende Verschleiß verursacht oft Schmerzen, und die Gelenkbeweglichkeit nimmt mit der Zeit immer mehr ab. Durch unwillkürliche Schonung wird die stabilisierende Muskulatur schwächer und das Gelenk dadurch noch mehr belastet. Als Ursache der Arthrose ist als wichtigster Faktor das Alter zu nennen, insbesondere ab 50 Jahren steigt die Häufigkeit. Aber auch jüngere Menschen können betroffen sein. Man unterscheidet eine primäre von einer sekundären Arthrose. Bei der primären Arthrose entwickelt sich der Verschleiß ohne ersichtlichen Grund. Hier spielen das Alter und eine genetische Veranlagung die Hauptrollen. Bei der sekundären Arthrose liegen hingegen Risikofaktoren vor, die den Gelenkverschleiß fördern, wie z. B. Fehlbelastungen, Übergewicht, Verletzungen oder Arthritis (Gelenkentzündung). Die Arthrose entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Dabei kann sie chronisch schleichend schlechter werdend verlaufen oder aber mit aktiven Verlaufsphasen mit stärkeren Beschwerden gefolgt von Phasen der Beschwerdefreiheit. Man unterscheidet vier Arthroses Stadien: Stadium I: Frühstadium, leichte Veränderungen des Knorpels mit leichter Ausdünnung, keine oder kaum Schmerzen Stadium II: Knorpel ist teilweise aufgefasert, wird dünner, spürbare Beschwerden Dr. med. Matthias Biedermann Chefarzt der Unfall- und Orthopädische Chirurgie Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie und D-Arzt Gemein. Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg Juraklinik Scheßlitz Oberend 29 96110 Scheßlitz E-Mail: info@gkg-bamberg.de Homepage: www.gkg-bamberg.de
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