30 | Medizin Die Welt dreht sich weiter, nur ich stehe still 11. Februar 2020. Die Weltgesundheitsorganisation ruft angesichts des neuartigen Coronavirus SARSCoV-2 eine internationale Gesundheitsnotlage aus. Einen Monat später, am 11. März 2020, erklärt sie die Epidemie zur Pandemie. Von da an steht die Welt still: geschlossene Läden, leere Büros, abgesagte Veranstaltungen, Reiseverbot, Kontaktbeschränkungen – Lockdown. Mehr als zwei Jahre dauert es, bis das Leben in Deutschland wieder Fahrt aufnimmt. Doch während sich die Welt allmählich von den Folgen der Pandemie erholt, steht sie für Menschen mit Post-COVID-Syndrom auch heute noch still. Infektion mit Langzeitfolgen „Rund 10 bis 15 Prozent der an COVID-19 Erkrankten leiden bis heute unter Langzeitfolgen der Infektion. Halten die Beschwerden länger als zwölf Wochen an, sprechen wir vom Post-COVID-Syndrom, also PCS“, erklärt Prof. Dr. (TR) Yesim Erim, Leiterin der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung und Sprecherin des Post-COVIDZentrums des Uniklinikums Erlangen. „Die Symptome sind vielfältig, die Erkrankung geht mit schwerwiegenden körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen einher.“ So berichten Betroffene oft von Herzrasen und Brustschmerzen, anhaltendem Husten und stockendem Atem, Einschränkungen des Geruchs- und Geschmackssinns, Muskelschwäche und Schwindel. Hinzu kommen meist Konzentrations- und Wortfindungsstörungen, eine POST-COVID-SYNDROM Bleierne Müdigkeit, Herzrasen, Atemnot – für viele Betroffene ist die Coronapandemie noch lange nicht vorbei. Sie kämpfen bis heute mit den Spätfolgen der Infektion. Was das Erlanger Post-COVID-Zentrum für sie tun kann. VON MAGDALENA HÖGNER
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