| 39 Medizin Plötzlich war die Welt leise „Im Sommer 2022 habe ich schlagartig von einem Tag auf den anderen auf meinem rechten Ohr nichts mehr gehört – ein Hörsturz, ohne ersichtliche Ursache! Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, dass sich mein Gehör wieder erholt. Aber das Hörvermögen auf der rechten Seite kam nicht mehr zurück“, schildert die heute 51-Jährige. „Die Erlanger Ärztinnen und Ärzte haben mir von Anfang an zu einem Cochlea-Implantat geraten“, erinnert sie sich weiter. „Ich hatte Angst vor der OP – daher habe ich das vorerst abgelehnt.“ Minimaler Eingriff, maximale Wirkung „Bei der Cochlea-Implantation wird hinter dem Ohr ein kleiner Schnitt gesetzt, über den ein Zugang zur Cochlea geschaffen wird. Die feinen Elektroden werden vorsichtig in die Hörschnecke eingeführt, das Implantat wird unter der Haut fixiert“, erklärt Prof. Hoppe. Anschließend kann der Sprachprozessor, der die Umgebungsgeräusche aufnimmt und in elektrische Impulse umwandelt, mithilfe eines Magneten außen an der Kopfhaut befestigt werden. „Der Eingriff dauert etwa eine Stunde und hat – dank der Expertise unserer Operateure Prof. Dr. Joachim Hornung und Prof. Dr. Sarina Müller – eine sehr hohe Erfolgsquote; bei uns wird so sicher operiert wie fast nirgends.“ Geduld und Expertise Doch mit der OP ist es nicht getan: Erst nach der Heilungsphase von etwa drei Wochen wird der Sprachprozessor am Kopf angebracht – und damit die Geräuschwahrnehmung aktiviert. Anschließend muss das System noch programmiert und angepasst werden; der Hörnerv gewöhnt sich nur langsam an die neue Stimulation. Deshalb steht am CICERO ein Team aus erfahrenen Audiologinnen und Audiologen, Logopädinnen und Logopäden sowie Therapeutinnen und Therapeuten zur Verfügung: Im Rahmen der ambulanten Betreuung übernimmt es die CI-Feinjustierung und unterstützt die Patientinnen und Patienten dabei, das „neue Hören“ einzuüben. „Hier ist alles unter einem Dach – das ist wirklich toll!“, berichtet Elke L., die sich nach ausführlicher Beratung im Februar 2025 doch für ein Implantat entschied. CICERO der HNO-Klinik Telefon: 09131 85-32981 E-Mail: cicero@uk-erlangen.de www.hno-klinik.uk-erlangen.de/cicero Smarte Nachsorge „Die individuell abgestimmte, qualitativ hochwertige Nachsorge ist für den Behandlungserfolg mindestens genauso entscheidend wie die OP“, betont Ulrich Hoppe. „Das neue, smarte CI-System erleichtert diesen Prozess entscheidend und bietet zudem weitere Vorteile.“ So kann das Implantat etwa dank des integrierten Prozessors und Speicherchips die optimale Lage der Elektroden am Hörnerv überprüfen. Ein weiterer Vorteil: Sollte der magnetisch befestigte Sprachprozessor einmal verloren gehen, können die Patientendaten problemlos wiederhergestellt werden; eine erneute Programmierung ist nicht nötig. Zudem ist die Firmware aktualisierbar, wodurch regelmäßige Updates eingespielt werden können; ein optimierter Energieverbrauch sorgt für eine längere Akkulaufzeit. So schön klingt das Leben Elke L. gehört zu den ersten Patientinnen, die vom neuen, smarten CI-System profitieren. „Früher wurde ich gerufen und wusste nicht, woher die Stimme kam. Jetzt kann ich wieder genau zuordnen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt“, sagt sie strahlend. „Das ist eine ganz neue Lebensqualität!“ Prof. Hoppe überprüft das neue smarte CI-System von Elke L.
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