46 | Ernährung MUND AUF! Sie färbt alles, was sie berührt, in ein tiefes Rot und steckt voller wichtiger Inhaltsstoffe: Rote Bete. Zeit, das unterschätzte Gemüse einmal ins Rampenlicht zu rücken. VON LUISE LAUFER Knallrote Knolle Rote Bete galt lange als biederes Relikt aus Omas Vorratskammer. Aber: Oma weiß, was gut ist. Denn das Wurzelgemüse punktet mit einer Fülle an gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen. Es ist zum Beispiel reich an Ballaststoffen, die den „guten“ Darmbakterien als Futter dienen und die Verdauung fördern. Besonders hervorzuheben ist aber der hohe Gehalt an Nitrat, das die Knolle aus dem Boden aufnimmt. Frische Rote Bete enthält dabei deutlich mehr Nitrat als die vorgekochte, konservierte Variante. Nitrat wirkt gefäßerweiternd und verbessert dadurch die Durchblutung, was wiederum den Blutdruck sinken lässt. Britischen Studien zufolge sollen gerade Patientinnen und Patienten, die unter der chronischen Lungenerkrankung COPD leiden, von den blutdrucksenkenden Effekten der roten Knolle profitieren. Weil das farbenfrohe Gemüse auch die Sauerstoffaufnahme verbessern und dadurch die Muskulatur effizienter arbeiten lassen kann, haben viele Sportlerinnen und Sportler immer ein Fläschchen Rote-Bete-Saft griffbereit im Kühlschrank. Auch wenn dieser sicher kein Wundermittel ist, schwören viele auf seine leistungssteigernden Eigenschaften. Wann Vorsicht geboten ist Aber Achtung: Während Nitrate insgesamt als ungefährlich für den Körper einzustufen sind, können sie bei falscher Lagerung der Lebensmittel und unter dem Einfluss bestimmter Bakterien in gesundheitsschädliche Nitrit- und Nitrosoverbindungen umgewandelt werden. Frische Rote Bete sollte daher am besten kühl und dunkel gelagert werden. Ein bis zwei Gläser Rote-Bete-Saft täglich, über mehrere Wochen hinweg, sind für Menschen ohne besondere gesundheitliche Einschränkungen unbedenklich. Doch wer Nierenprobleme hat, sollte die Menge reduzieren oder ganz auf das Gemüse verzichten. Denn es ent-
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