48 |Kopfsache „Ich esse nichts, weil sie es auch nicht tun.“ KOPFSACHE „Skinny girl mindset“ ist die Lebensphilosophie, „being skinny is the outfit“ das Mantra, „legging legs“ sind das Ziel. Auf TikTok und Instagram glorifizieren Influencerinnen und Influencer magere Körper, radikale Diäten und perfekte Selbstkontrolle. Doch der Trend #SkinnyTok ist gefährlich: Er kann bei Kindern und Jugendlichen die Entstehung von Essstörungen begünstigen. INTERVIEW VON MAGDALENA HÖGNER Frau Dr. Stonawski, wie hat sich die Anzahl der an einer Essstörung erkrankten Kinder und Jugendlichen zuletzt entwickelt? In der Coronapandemie haben wir eine deutliche Zunahme der Zahlen verzeichnen müssen, insbesondere bei der Magersucht. Leider sind wir noch nicht zum Vor-Pandemie-Niveau zurückgekehrt. Die Kinder und Jugendlichen werden außerdem immer jünger: Es sind inzwischen bereits Elf- oder Zwölfjährige betroffen – meist von Magersucht. Das ist besorgniserregend. Sind nach wie vor mehr Mädchen als Jungen betroffen? Ja. Wir dürfen aber nicht vergessen: Auch Jungs sind betroffen! Allerdings äußern sich Essstörungen bei ihnen häufig anders. Sie streben meist eher nach einem vermeintlich gesunden, trainierten Körper. Dadurch bleibt die Erkrankung oft unerkannt. Vor einigen Monaten ging der Hashtag #SkinnyTok auf TikTok viral. Darunter sind Videos zu finden, in denen meist junge Frauen zum Abnehmen aufrufen. Welchen
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