Gesundheit erlangen - Herbst 2025

52 | Advertorial Wenn Essen zur Qual wird: Der stille Kontrollverlust bei Essstörungen Chefarzt Dr. med. C. Lehner Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Gemein. Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH Steigerwaldklinik Burgebrach Psychosomatische Fachabteilung Am Eichelberg 1, 96138 Burgebrach Telefon: 09546 88 510 E-Mail: sekretariatps@gkg-bamberg.de www.gkg-bamberg.de Essstörungen sind nicht nur auf körperliche Prozesse beschränkt – sie greifen tief in seelische Strukturen ein und wirken sich auf die verschiedensten Lebensbereiche des Menschen aus. Langsam voranschreitend schleichen sich Veränderungen oft über Jahre hinweg im Leben der Betroffenen ein und sind dabei selbst für nahestehende Personen lange Zeit nicht zu bemerken. Essstörungen sind ernsthafte psychosomatische Erkrankungen, die dringend einer adäquaten, professionellen Behandlung bedürfen. Unbehandelt kann die Symptomatik chronifizieren und sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit langfristig sehr stark beeinträchtigen. Der Begriff der „Essstörung” wird im Allgemeinen auf drei unterschiedliche Krankheitsbilder bezogen: Anorexia nervosa (Magersucht): Diese Erkrankung ist gekennzeichnet von unerbittlichem Fasten bis hin zur kompletten Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Neben dem Hungern wird häufig versucht, über exzessiven Sport oder die Einnahme von Abführ- und Entwässerungsmitteln das Gewicht zu reduzieren (oftmals bis zu lebensbedrohlichem Untergewicht). Die Krankheit ist mit ernsten körperlichen Risiken verbunden, darunter Hormonstörungen, Organschäden und im Extremfall Lebensgefahr. Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht): Dieses Krankheitsbild definiert sich durch einen Kreislauf aus Diäten, Essanfällen und selbst herbeigeführtem Erbrechen. Die dominierende Angst vor einer Gewichtszunahme führt oftmals zu einem Missbrauch von Abführmitteln und zu einem ungesunden Sportverhalten. „Essstörungen sind zumeist Ausdruck tiefer seelischer Belastung. Mit professioneller Begleitung kann ein neues Gleichgewicht entstehen.“ – Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Chefarzt Dr. med. C. Lehner Binge-Eating-Disorder (Störung mit Essattacken): Die Binge-Eating-Störung kennzeichnet sich durch Heißhungerattacken und Essanfälle – jedoch ohne anschließendes Erbrechen oder kompensierende Maßnahmen. Betroffene essen oft heimlich, hastig und über den Hunger hinaus. Die Ursachen Essstörungen entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel psychischer, biologischer und sozialer Faktoren. Dabei spielen etwa ein niedriges Selbstwertgefühl, Perfektionismus, emotionaler Stress oder traumatische Erfahrungen eine wichtige Rolle. Auch genetische Veranlagungen, hormonelle Veränderungen während der Pubertät und Veränderungen im Gehirnstoffwechsel können das Risiko erhöhen. Hinzu kommen soziale Einflüsse wie unrealistische Schönheitsideale, Mobbing, familiäre Konflikte und hoher Leistungsdruck. Die Behandlung Essstörungen sind heute sehr gut behandelbar. Die Möglichkeiten reichen von ambulanter fachärztlicher und fachpsychologischer Behandlung bis zu tagesklinischen und stationären Klinikaufenthalten mit der Möglichkeit ambulanter Weiterbehandlung. Ziel ist es, gemeinsam krankmachende Faktoren zu erkennen und zu verstehen, um schrittweise einen gesünderen Lebensentwurf zu entwickeln. Im Mittelpunkt des Behandlungskonzeptes sollte immer der Mensch mit seiner Gestaltungs- und Beziehungsfähigkeit stehen. Auf dieser Grundlage werden psychodynamisch, verhaltenstherapeutisch, erlebnisorientiert, traumatherapeutisch und/oder systemisch ausgerichtete Ansätze angewandt.

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