8 | Titel SPORTMEDIZIN Was, wenn ein Herzfehler, eine chronische Erkrankung oder ein orthopädisches Problem sportbegeisterte Kinder und Jugendliche ausbremst? Ein neues Kompetenznetz gibt Kindern wie Sophia Sicherheit. VON FRANZISKA MÄNNEL Sophia kann Räder schlagen – mit einer Hand. Sie kann Flickflack und Spagat „und hat Bauchmuskeln, die uns alle neidisch machen“, sagt ihre Mutter Christina A. Sophia liebt das Gardetanzen. „Ich mag es, auf der Bühne zu stehen“, erklärt die Zehnjährige mit Euphorie in den Augen. „Ich trete zum Beispiel gern in Seniorenzentren auf. Wenn die älteren Leute sich so freuen – das gefällt mir besonders gut.“ Das Mädchen hat Kraft und Ausdauer. Sophia ist fit – eigentlich. Denn: „In der Faschingssaison 2025 saßen wir hier in der Klinik. Statt zu tanzen, hing Sophia am Tropf“, erzählt ihre Mutter und bekommt feuchte Augen. „Das war ganz schön schlimm.“ „Ein Sechser im Pech-Lotto“ Ihre Tochter hatte eine bakterielle Infektion mit Streptokokken, die konsequent antibiotisch behandelt wurde. „Nach zwei, drei Wochen fielen mir aber ihre unruhigen Bewegungen und Sprachstörungen auf“, berichtet Christina A. Sophia wurde stationär in der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums Erlangen aufgenommen. „Sie bekam infolge der Streptokokkeninfektion ein hierzulande extrem seltenes rheumatisches Fieber – als Überreaktion des Immunsystems“, erklärt Oberärztin und Kinderkardiologin PD Dr. Dr. Isabelle Schöffl. Das Risiko, als Kind daran zu erkranken, liegt bei unter 2 zu „Diese Ärztin ist ein Sechser im Lotto!“ Sophia mit Mama Christina A.
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