Gesundheit erlangen - Winter 2025/26

20 | Titel I wie In Bewegung bleiben: Stürze vermeiden „Gerade wenn wir älter werden, ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben und möglichst jeden Tag einen wirksamen Reiz zu setzen“, sagt PD Dr. Heiko Gaßner, Arbeitsgruppenleiter für Bewegungsanalyse und digitale Medizin in der Molekular-Neurologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen. Konkret erklärt er: „Wenn die Bewegung leicht bis mittelmäßig anstrengend ist, stimmt die Dosis. Zu leicht und zu schwer sind eher kontraproduktiv.“ Das heißt: Wird der Spaziergang immer nur als lockeres Schlendern wahrgenommen, kann ruhig etwas mehr Anstrengung eingebaut werden, zum Beispiel ein kurzer Abschnitt bergauf. „Sie dürfen und sollten bei Ihren Bewegungen auch mal etwas ins Schwitzen kommen und währenddessen eine leichte Anstrengung in den Muskeln spüren“, rät der Experte. Vor allem Gangunsicherheiten können mit den Jahren zunehmen. Die zwei Hauptgründe dafür sind laut Dr. Gaßner das höhere Alter und ein Mangel an Bewegung. Wer immer seltener körperlich aktiv ist, bei dem nehmen Kraft, Koordination und Gleichgewicht ab – das Sturzrisiko hingegen steigt. „Dazu kommen Stolperfallen in der Wohnung, wie aufstehende Teppichecken, Unebenheiten, Engstellen, herumliegende Gegenstände und Kabel, oder Schuhe, die nicht richtig passen oder rutschen“, führt Heiko Gaßner aus, der unter anderem ein spezielles Bewegungsprogramm für Parkinsonpatientinnen und -patienten entwickelt hat (s. Übungsvideos, S. 21). Auch wichtig: Sehen, Hören und Gleichgewicht ärztlich untersuchen lassen, denn wenn diese Sinne nachlassen, kann auch dies das Hinfallen begünstigen. Erste Anlaufstelle für eine solche Diagnostik sind augen- und HNO-ärztliche Praxen. „Außerdem sollten eingenommene Medikamente dahinge-

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