| 23 Hadern Sie nicht mit vergangenen Entscheidungen, denn damals hatten Sie gute Gründe dafür. Akzeptieren Sie Ihr Leben und Ihr Älterwerden. Ich möchte reale Probleme nicht kleinreden, aber: Sehen Sie sich das Weltall an. Was sind wir in diesen unendlichen Weiten? Oft nehmen wir uns viel zu wichtig. Prof. Dr. Johannes Kornhuber In Kontakt bleiben Eine adäquate Versorgung mit Seh- und Hörhilfen senkt das Risiko für Demenz und Depression. Depression behandeln „Es widerspricht vielleicht dem, was man im ersten Moment denkt, aber: Ältere depressive Menschen reagieren genauso gut auf eine Psychotherapie wie jüngere. Seniorinnen und Senioren sind also keineswegs ,festgefahren im Kopf‘“, betont Prof. Kornhuber. Ergänzend setzt er in seiner Klinik auf Medikamente sowie auf begleitende Verfahren wie Entspannung, Kälte- und Lichttherapie und vor allem Bewegung. „Das kann auch Stuhlgymnastik sein, wenn man im Alter nicht mehr gut zu Fuß ist“, erläutert er. „Jede Bewegung hilft.“ In der Erlanger Psychiatrie nehmen deshalb alle Patientinnen und Patienten mit einer Depression an einer „Morgenaktivierung“ oder an Walking teil. Hinsichtlich Medikamenten gibt Johannes Kornhuber noch zu bedenken: „Betagteren Patientinnen und Patienten können wir Antidepressiva meist nicht in der üblichen Dosis verordnen, weil sonst zu starke Neben- oder Wechselwirkungen zu erwarten wären. Deshalb ist für sie die Elektrokonvulsionstherapie, EKT, bei der das Gehirn unter Narkose kurz elektrisch stimuliert wird, eine gute Alternative, falls andere Therapieverfahren nicht ausreichend wirken.“ Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik Telefon: 09131 85-34166 www.psychiatrie.uk-erlangen.de Titel
RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw