Gesundheit erlangen - Winter 2025/26

| 3 Editorial Meine Oma ist kürzlich 97 geworden. Nachdem sie lange kein Hörgerät wollte, hat sie sich nun feierlich und ganz offiziell doch für eines entschieden. Denn sie würde schon gern noch mitreden und vor allem -hören, was in ihrem Beisein so gesprochen wird. Außerdem will sie die Kommentatorinnen und Kommentatoren beim Fußball besser verstehen. Und Andy Borg. Mit ihrer über 18 Jahre alten künstlichen Hüfte und den neuen, klaren Linsen schlägt sie sich aber ansonsten noch wirklich beeindruckend gut, und ich frage mich, was ihr Geheimnis ist. Sie hat nie geraucht, kaum Alkohol getrunken, ist immer Treppen gestiegen, hat im Garten gearbeitet, gut gekocht und oft Besuch gehabt. Sie fand Sinn im einfachen Leben, in ihrer Familie und darin, sich um Haus, Hof und Enkelkinder zu kümmern. Meine Oma hatte immer Humor und hat ihn bis heute behalten. Mit ihren gesundheitlichen Problemen hat sie eigentlich nie gehadert. Nicht, dass sie nicht auch hin und wieder welche gehabt hätte. Meine Oma hat den Zweiten Weltkrieg überlebt, eine schwere Blinddarmentzündung als junge Frau und unzählige Abende mit Florian Silbereisen. Gesundheit ist ein Geschenk – manchmal eines, das wir einfach so vom Leben bekommen; aber manchmal auch eines, das wir uns durch unsere Lebensweise selbst machen können. Vor allem aber ist Gesundheit auch eine Frage der Einstellung: Fokussiere ich mich auf all das, was Über das Alter Chefredakteurin von „Gesundheit erlangen“ mit zunehmendem Alter nicht mehr geht – oder auf das, was immer noch möglich ist? Trotz Einschränkungen. Welche Ressourcen habe ich, um mit Stress, Krisen oder Krankheiten umzugehen? Und warum hat mein Leben (trotzdem) einen Sinn? Mit diesen Gedanken zum Thema Alter lade ich Sie jetzt ein, die folgenden Seiten durchzublättern. Sie werden unter anderem erfahren, was Menschen entlastet, die An- und Zugehörige pflegen (S. 8), wie das neue Alterstraumazentrum des Uniklinikums Erlangen Seniorinnen und Senioren nach Oberschenkel- und Beckenbrüchen schnell wieder auf die Beine hilft (S. 12) und wie Sie in den Bereichen Medikamente, Ernährung, Bewegung und Psyche etwas mehr für ein gesundes Älterwerden tun können (S. 16). Ich bin übrigens noch nicht mal 40 und stelle bereits einige gesundheitliche Veränderungen an mir fest (S. 41). Ich habe die künstliche Intelligenz gefragt, ab wann man eigentlich als alt gilt. Ihre Antwort: „Biologisch beginnt das Altern früh, gesellschaftlich mit 60 plus und gefühlt oft erst viel später. ,Alt‘ ist also weniger eine Zahl – sondern vielmehr eine Frage der Haltung.“ Gut – da sind wir uns ja einig. Hilfe für Peru Ein Team des Radiologischen Instituts des Uniklinikums Erlangen und der Siemens Healthineers AG spendete 2025 ein gemeinsam entwickeltes, neuartiges MRT-System an ein Krankenhaus in den peruanischen Anden. Über eine Erfolgsgeschichte, die Hoffnung macht (S. 24).

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