Gesundheit erlangen - Winter 2025/26

| 37 Medizin Videos: Alles rund ums Riechen www.gesundheit-erlangen.com HNO-Klinik Riechsprechstunde Telefonische Terminvereinbarung: 09131 85-32739 www.uker.de/hn-riechen Mythencheck: Macht Nasenspray den Geruchssinn kaputt? Abschwellende Nasensprays wirken zwar gut, machen aber schnell abhängig. Weil die Schleimhäute mit dem Nachlassen der Wirkung umso stärker anschwellen, greift man immer wieder zum Spray. Wird es zu häufig verwendet, gelangt zu wenig Luft an den Riechkolben – und man riecht weniger. Die gute Nachricht: Die Riechzellen selbst bleiben intakt. Sobald das Nasenspray abgesetzt wird, kehrt auch der Geruchssinn zurück. Hilfreich beim „Entzug“: niedrig dosierte Kindernasensprays oder Salzwasserlösungen. sche Ursache auszuschließen. Anschließend füh- ren wir in der Riechsprechstunde Riech- und Geschmackstests durch. Beim Riechtest prüfen wir beispielsweise, wie intensiv ein Duft sein muss, damit er wahrgenommen wird, wie konzentriert er sein muss, damit er von anderen Gerüchen unterscheidebar ist, und wir testen auch, ob die Person einzelne Gerüche benennen kann. Wenn eine Riechstörung vorliegt: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Das hängt von der Ursache ab. Bei Entzündungen infolge einer Infektion oder Allergie applizieren wir beispielsweise Kortison, um die Schleimhäute zu beruhigen. Bei Allergien kann außerdem eine Hyposensibilisierung sinnvoll sein. Liegt der Verdacht auf eine neurologische Erkrankung vor, überweisen wir an unsere Kolleginnen und Kollegen der Kopfkliniken. Dort wird dann zunächst die Grunderkrankung behandelt. Was wir in jedem Fall verordnen, ist ein Riechtraining. Das heißt, die Betroffenen sollen zweimal am Tag an vier bestimmten Düften riechen. Dadurch wird das Riechepithel trainiert, denn: Je mehr Geruchsmoleküle dort ankommen, desto stärker werden die Rezeptoren ausgebildet und desto mehr Nervenverbindungen werden geschaffen. Mit der Zeit lernt das Gehirn wieder zu riechen. In der Regel dauert es drei bis sechs Monate, bis sich erste Erfolge einstellen. Sollten dann auch gesunde Menschen ein Riechtraining machen, um dem altersbedingten Geruchsverlust vorzubeugen? Das ist eine berechtigte Frage – auch in Hinblick auf neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz. Wissenschaftlich ist das leider bisher nicht ausreichend erforscht. Ich persönlich halte unseren Geruchssinn jedoch für so bedeutend, dass es sich lohnt, ihn zu trainieren – auch ohne Beschwerden. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, im Alltag ab und an einfach mal kurz innezuhalten und ganz bewusst Gerüche wahrzunehmen. Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Haben Sie einen Lieblingsduft? Tatsächlich, ja – Iso E Super! Das ist ein Duftmolekül, das anfangs kaum wahrnehmbar ist. Erst im Kontakt mit der Haut entfaltet es seinen Duft, der an Sandel- und Zedernholz erinnert. Iso E Super riecht aber bei jedem Menschen anders. Das finde ich faszinierend! Rätsel auf S. 61 lösen und Duftset von Primavera gewinnen!

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