Gesundheit erlangen - Winter 2025/26

44 | Menschen Mit dem ELISpot Reader messen Dr. Pracht und ihr Team die Anzahl der Antikörper-produzierenden Zellen. So kann die Arbeitsgruppe bestimmen, wie gut ein Organismus auf eine Impfung reagiert hat. In einer Jahreszeit, in der viele Menschen schniefen und husten, rückt es wieder ins Bewusstsein: das Immunsystem. „Die Funktionsweise unserer körpereigenen Abwehr ist jedoch nach wie vor nicht vollständig erforscht“, sagt Dr. Katharina Pracht. Solche Wissenslücken möchte sie mit ihrer Arbeit füllen und mit ihren Forschungsergebnissen künftig zur Patientenversorgung beitragen. Einer ihrer Schwerpunkte liegt deshalb auf der adaptiven, also der erworbenen Immunantwort. Gemeinsam mit ihrem Team in der Translational-Immunologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen untersucht Dr. Pracht, wie B-Lymphozyten aktiviert werden und warum sich Antikörper manchmal gegen den eigenen Körper richten. Ihr zweiter Schwerpunkt sind äußere Einflüsse auf das Immunsystem, z. B. die Ernährung oder das Darmmi- krobiom. „So wie schon heute zur Unterstützung des Zwei Seiten Immunsystems bei einer Erkältung eine ausgewogene und vitaminreiche Kost empfohlen wird“, gibt die Naturwissenschaftlerin ein Beispiel, „so möchten wir künftig vor einer Impfung bestimmte Nahrungsmittel empfehlen können, damit sie bestmöglich wirkt.“ Aktuell ist Dr. Pracht allerdings nicht mehr vorrangig im Labor tätig, sondern im Büro: um Förderanträge zu schreiben, Hypothesen aufzustellen und Experimente zu planen. Im Rahmen ihrer Habilitation verbringt die 37-Jährige außerdem viel Zeit mit der Lehre. „Ich selbst habe mich damals bewusst für das MolecularScience-Studium entschieden: wegen der Kombination von Biologie, Chemie und Pharmazie“, erinnert sich die gebürtige Hessin. „In Erlangen besteht dank der räumlichen Nähe von Uniklinikum, FAU und Forschungsinstituten ein sehr gutes Forschungsumfeld – deswegen bin ich dem Standort auch so treu.“

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