Gesundheit erlangen - Winter 2025/26

46 | Sie dürfen eine Plakatwand am Erlanger Hauptbahnhof füllen: Was schreiben Sie drauf? Ich würde Werbung für den „Toy Run – Träume für kranke Kinder Erlangen e. V.“ (www.toyrun.de) machen. Zusammen mit meinem Mann und vielen engagierten Menschen kümmern wir uns in diesem Verein um die Bedürfnisse der jungen Patientinnen und Patienten der Erlanger Kinderklinik sowie um deren Familien. Es ist eine echte Herzensangelegenheit, für die wir auch andere begeistern möchten. Kranke Kinder und Jugendliche haben keine Lobby. Sie brauchen unsere Unterstützung. Was ist Ihr „guilty pleasure“, also Ihr heimliches Vergnügen? An meinen Vergnügen ist eigentlich nichts „Schuldiges“. Eine meiner größten Leidenschaften ist es, mit meinem Mann am und auf dem Meer zu sein. Ich nasche gerne und liebe gute Krimis, Bücher und Filme mit Happy End. Im Herbst stelle ich Pilzen nach, zu Weihnachten meine Krippenfiguren auf. Übers Jahr sammle ich Salz- und Pfefferstreuer – zugegeben, das ist etwas verrückt. Aus welchem Fehler haben Sie gelernt? Ich habe manches nicht versucht, weil ich Angst hatte, es nicht zu schaffen. Vor einigen Jahren waren mein Mann und ich segeln. Wir gerieten unerwartet in einen Sturm – und ich musste trotz Seekrankheit durchhalten, denn allein hätte mein Mann uns nicht zurückbringen können. Mein Fehler war, mich zu unterschätzen. Doch dann habe ich allen Mut zusammengenommen und wir haben es geschafft! Und genau das sollten unsere Kinder und Jugendlichen auch tun: In ihnen steckt oft so viel Kraft – viel mehr, als sie sich oft selbst zutrauen. AUS DEM MEDIZINKÄSTCHEN Ob im Berufsalltag oder in der Freizeit: Mit Herz und Leidenschaft setzt sich die leitende Erzieherin Marion Müller für junge Menschen ein. Nun verrät sie, wer ihr Vorbild ist, aus welchen Fehlern sie gelernt hat – und welche Rolle Salz- und Pfefferstreuer in ihrem Leben spielen. INTERVIEW VON MAGDALENA HÖGNER Mehr als eine Prise Herzlichkeit Wen würden Sie gerne mal auf einen Kaffee treffen und warum? Astrid Lindgren. Sie hat niemals das intuitive Gefühl dafür verloren, was es heißt, ein Kind zu sein. In ihren Büchern erleben Kinder alles, was zum Leben dazugehört: lachen und weinen, geborgen und allein sein, spielen und arbeiten, gesund und krank sein, leben und sterben. Welcher Tag oder welche Patientin bzw. welcher Patient am Uniklinkum Erlangen ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum? Im Laufe der Jahre haben viele Patientinnen und Patienten, Geschwisterkinder und Familien mein Herz berührt und mein Leben bereichert – mit ihrem fröhlichen Lachen, ihrer Kreativität, ihrem Vertrauen und damit, trotz Krankheit das Beste aus der Zeit in der Klinik zu machen. Ein zehnjähriger Junge ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Bis einen Tag vor seinem Tod verfolgte er weiter zielstrebig seinen großen Traum und baute mit seinem Papa und mir stundenlang eine LegoEisenbahn zusammen. Er hat sie noch fertiggestellt! Beruflich kümmert sich Marion Müller als leitende Erzieherin der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums Erlangen um die Bedürfnisse junger Patientinnen und Patienten. Doch auch in ihrer Freizeit setzt sie sich als Vorsitzende des Vereins „Toy Run – Träume für kranke Kinder Erlangen e. V.“ ehrenamtlich und mit viel Herz für Kinder und Jugendliche ein. Menschen

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