Gesundheit erlangen - Winter 2025/26

52 | Advertorial Ältere Schmerzpatientinnen und -patienten – was kann geriatrische Schmerztherapie leisten? Anästhesie/Schmerztherapie Chefarzt Dr. med. Thomas Eberlein, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin Spezielle Schmerztherapie Gemein. Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH Juraklinik Scheßlitz Steigerwaldklinik Burgebrach Anästhesie/Schmerztherapie Telefon: 09546 88 510 | 09546 88 341 E-Mail: t.eberlein@gkg-bamberg.de www.gkg-bamberg.de Bei älteren Menschen werden Schmerzen vielfach übersehen oder mangelhaft behandelt. Zusätzlich sind alte Patienten nicht selten gebrechlich und leiden häufig unter mehreren Nebenerkrankungen wie z. B. Bluthochdruck, Zuckerkrankheit oder Altersdemenz. Haben solche alten Patienten zusätzlich Schmerzen, kommt es zu einem weiteren Verlust von Selbstständigkeit, Selbsthilfefähigkeit und somit Lebensqualität. Die Linderung von (unnötigen) Schmerzen gehört zum Erhalt der Lebensqualität genauso wie die Verbesserung von Kraft und Beweglichkeit. Eine maximale Selbstbestimmtheit, Würde und Akzeptanz von körperlichen Einschränkungen sind nur ohne Dauerschmerzen möglich. Die Behandlung eines geriatrischen Schmerzpatienten muss häufig in multidisziplinärer Teamarbeit und natürlich für jeden Patienten individuell erfolgen. Dabei sollte die hausärztliche Praxis die zentrale koordinierende Rolle spielen. Gelegentlich wird aber auch eine stationäre, geriatrische und/oder schmerztherapeutische Therapieeinstellung nötig sein. Eine wesentliche Besonderheit bei älteren Schmerzpatienten ist die erschwerte Schmerzeinschätzung durch Ärztin, Arzt oder Pflegepersonal. So ist die Bewertung von Schmerzen eines geriatrischen Patienten z. B. durch eine demenzielle Erkrankung, eine Depression oder einen Schlaganfall deutlich erschwert. Nur weil ein älterer Patient sich nicht äußert, bedeutet dies nicht, dass er keine Schmerzen hat. Spezielle Messskalen bzw. speziell geschultes Personal müssen hier zum Einsatz kommen. Die Reaktion des älteren Organismus auf Medikamente, z. B. hinsichtlich der Nieren- und Leberfunktion, spielt eine weitere wichtige Rolle bei der Behandlung von geriatrischen Schmerzpatienten. Zusätzlich nehmen ältere Patienten häufig mehrere Medikamente ein (Polypharmazie), sodass es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann. Diese Wechselwirkungen zu kennen und wenn möglich zu vermeiden, ist eine wichtige Aufgabe für die geriatrische Schmerztherapie. So gibt es einige Leitsätze bei der Arzneimitteltherapie im Alter. Es sollten, wenn möglich, nur gut bekannte Substanzen eingesetzt werden. Grundsätzlich wird mit einer niedrigen Dosierung begonnen, die nur langsam gesteigert wird („Start low, go slow“). Alle Medikamente, die Verwirrtheit auslösen können, sollten, wenn möglich, vermieden werden. Keine Furcht vor Morphium als Schmerzmedikament! Die Nieren- und Leberfunktion eines geriatrischen Schmerzpatienten muss bei der Dosierung der Medikamente bekannt sein. Wie kann sichergestellt werden, dass die Schmerzmedikamente korrekt und regelmäßig eingenommen werden? Können Angehörige bzw. Ehepartner die geriatrische Schmerztherapie unterstützen? Wer verschreibt die teilweise betäubungsmittelpflichtigen und sehr teuren Medikamente dauerhaft und kontrolliert deren Wirkungen und Nebenwirkungen? Das oberste Behandlungsziel der geriatrischen Schmerztherapie ist die Schmerzreduktion auf ein individuelles und erträgliches Maß zum Erhalt der Lebensqualität. Dabei sollte die dauerhafte Mobilität, Aktivität und Selbstständigkeit im Fokus stehen. Für eine optimale geriatrische Schmerztherapie müssen im Vorfeld auch klare und erreichbare Ziele, gemeinsam mit dem Patienten (und ggf. mit seinen Angehörigen), formuliert werden. GkG_Der ältere Schmerzpatient_RZ.pdf 1 11.11.2025 13:30:02

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