56 |Aktiv leben Der tiefe Bauchmuskel, das Zwerchfell, der Beckenboden und die kleinen, tiefliegenden Skelettmuskeln entlang der Wirbelsäule werden als lokale Muskulatur bezeichnet, oft auch als Tiefenmuskulatur. Aufgabe dieses lokalen Systems ist es, unsere Wirbelsäule – speziell im Lendenbereich – stabil zu halten, während wir uns bewegen. Vor allem die kleinen Muskeln nahe der Wirbelsäule (Musculi multifidi) sorgen dafür, dass sich die einzelnen Wirbelkörper kontrolliert bewegen und nicht „ausscheren“. Physiotherapeutinnen und -therapeuten sprechen hier auch von segmentaler Stabilisation. Neben der lokalen gibt es die globale Muskulatur, also die großen oberflächlichen Bauch- und Rückenmuskeln. Sie sind es, die wir durch herkömmliche Kräftigungsübungen trainieren. Beide Muskelsysteme (lokal und global – Stabilität und Kraft) sind im Idealfall gut aufeinander abgestimmt. Doch gerade bei Menschen mit chronischen Rückenbeschwerden werden die stabilisierenden Muskeln oft nicht ausreichend oder zu spät aktiv. Dann springt stellvertretend das globale System ein, was auf Dauer zu Überlastung, Verspannungen und Schmerzen führen kann. Die gute Nachricht: Wir können lernen, unsere inneren Stabilisatoren wieder zu aktivieren. Das Ziel: Schmerzen reduzieren, die Haltung verbessern und der Wirbelsäule neue Länge und Stärke verleihen. LOKALE STABILISATION Von der sogenannten Tiefenmuskulatur haben die meisten schon mal gehört. Aber was genau ist das eigentlich? Und wie können uns diese Muskeln vor Rückenschmerzen bewahren? Wir erklären die Zusammenhänge und zeigen hilfreiche Übungen. VON FRANZISKA MÄNNEL Stabilität kommt von innen
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