Gesundheit Bamberg - Frühling 2020

24 Gut beraten „Blasenpflaster.“ Die Antwort kommt schnell und kurz. Wenn vom 28. Mai bis zum 8. Juni 2020 wieder die Massen auf den Erlanger Burgberg strömen, dann rechnen Volker Nachtmann und seine Kollegen vom Bayeri- schen Roten Kreuz (BRK) zwar auch mit strömendem Blut, aber vor allem mit Blasen an unzähligen Besucherfüßen. „Wenn wir bedenken, dass es sich bei der Bergkirch- weih mit bis zu 30.000 Gäs- ten, die sich gleichzeitig auf dem Areal befinden, um eine kleine Mittelstadt handelt, dann versorgen wir ver- gleichsweise wenige Verletzte“, berichtet der stellvertretende Kreisbereitschaftslei- ter. „Wir haben es vor allem mit Stürzen, da- raus resultierenden umgeknickten Knö- cheln sowie Platzwunden und eben mit Bla- sen zu tun. Natürlich kümmern wir uns auch um Betrunkene, aber das sind nicht mehr Fälle als an einem gewöhnlichen Samstag- abend in der Nürnberger Innenstadt.“ Friedlicher Berch Jedes Jahr leisten die Sanitäter des BRK-Kreisverbands Erlangen-Höchstadt stolze 4.000 Stunden Arbeit auf der Berg- kirchweih – alles ehrenamtlich. Zwischen 600 und 700 Einsätze haben die Helfer in den zwölf Tagen. „Wie oft wir helfen, ist ab- hängig von Wochentag und Wetterlage“, er- läutert Volker Nachtmann. „Am Wochenen- de bei großem Besucherandrang sind wir mehr gefordert als an Werktagen; und bei Genuss statt Gefahr. Kühles Bier, gute Musik, Sonnenschein, Freunde, Riesenrad: Zutaten für einen schönen Tag auf dem Berch. Aber geben Sie bitte auf sich acht, damit Sie sich den Spaß nicht selbst verderben. Über den Berch Regenwetter haben wir freilich weniger zu tun als an lauen Sommer- abenden.“ Auch die Art der Einsätze ist ganz unterschiedlich – Volker Nachtmann kennt natürlich die Klischeevorstellungen von komasaufenden Jugendlichen und Prü- geleien mit Bierkrügen. Jedes Jahr mehr? Jedes Jahr dramatischer? Die Auswertun- gen des BRK bestätigen diese Vermutung nicht. „Die Zahlen sind eigent- lich immer ähnlich“, sagt Die mobilen Rettungstrupps patrouillieren zwischen Würstchenbuden und Riesenrad. Im Notfall können sie Verletzte auch von unwegsamen Kellern bergen. 2019 versorgten sie rund 180 Personen vor Ort. 2019 mussten nur 115 Berch-Besucher ins Krankenhaus gebracht werden, z. B. zum Röntgen.

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