Gesundheit Bamberg - Frühling 2020

Medizin-Report 39 Ablauf der CAR-T-Zell-Therapie Mougiakakos, Oberarzt der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie des Uni-Klinikums Erlan- gen. Für jeden Patienten wird ein eigenes „lebendes“ Medika- ment produziert; 15 Krebs- patienten haben die CAR-T- Zell-Therapie in Erlangen schon erhalten. Doch nicht für alle kommt ein kommerziell erhältli- ches Zellpräparat infra- ge. „Für manche berei- ten wir die Zellen des- halb im Rahmen klini- scher Studien in unserem eigenen Rein- raumlabor auf“, erklärt Prof. Mougiakakos. Die bisherigen Ergebnisse seien sehr posi- tiv: „Das Zwei-Jahres-Überleben bei einem aggressiven Lymphom wie bei Herrn Schopper liegt ohne CAR-T-Zell-Therapie bei 17 Prozent – mit CAR-T-Zellen bei 50 Pro- zent“, sagt Dimitrios Mougiakakos. Neben- wirkungen gibt es, doch lassen sich die laut dem Onkologen gut kontrollieren. So kann das Immunsystem nach der Übertragung der CAR-T-Zellen stark überreagieren, auch neurologische Symptome sind möglich. „Un- sere Ärzte und Pflegekräfte überwachen die Patienten deshalb sehr detailliert. Onkolo- gen, Neurologen, Intensiv- und Transfusi- onsmediziner arbeiten da eng zusammen.“ Direkt nach der einmaligen CAR-T-Zell-Infu- sion kommen die Patienten auf die → 5. Auftauen des CAR-T-Zell-Präparats 4. Vorbereitende Chemotherapie 6. Infusion mit CAR-T-Zellen 1. Blutentnahme 2. Gewinnung und Aktivierung der T-Zellen 3. Umprogrammierung und Vermehrung der Zellen im Reinraumlabor Prof. Mougiakakos therapiert Krebspatienten u. a. mit CAR-T-Zellen.

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