Gesundheit Bamberg - Frühling 2020

44 Digitale Helfer U-Bahn, Fußgängerzone, Supermarkt – oft ist man un- ter vielen Menschen und ist es gleichzeitig auch wieder nicht. Denn eigentlich ist man im Politikressort einer Tageszeitung, auf einem Rockkonzert oder beim Medi- tationsspaziergang am Strand – den Kopfhörern sei Dank. Und während man da so steht im realen Lebens- mittelgeschäft, zwischen Oliven und Butterkeksen, das Meeresrauschen im Ohr, beginnt man sich frei zu füh- len, entspannt und allein mit sich selbst. – „Darf ich mal durch?“ – Man atmet ruhiger, ist eins mit der Natur. – „Hallo, kann ich mal bitte vorbei?“ – Man malt sich den nächsten Urlaub aus. Ja! Man sollte unbedingt mal nach Vietnam und dort richtig ausspannen ... – „Das darf doch nicht wahr sein! Gehen Sie jetzt doch mal beisei- te!“ – Aus dem Augenwinkel nähert sich ein Schatten, und eine Frau drängt sich kopfschüttelnd mit ihrem Ein- kaufswagen vorbei. „Entschuldigung! Ich war gerade in Vietnam!“, ruft man ihr noch nach. Warum man wegen dieser Fernreise reaktionslos minutenlang einen Super- marktgang blockieren muss, wird sich der Frau zeitle- bens nicht mehr erschließen. Das Noise Cancelling der Kopfhörer – also das Unterdrücken störender Umge- bungsgeräusche – hat die arme Frau verschluckt, sie als Lärmquelle eingestuft und auf „stumm“ geschaltet. Dauernd Kopfhörer im Ohr zu haben, ist so, wie ein hal- bes Leben zu führen – halb hier, halb dort. Ohne Kom- munikation mit anderen, ohne Aufmerksamkeit für die kleinen Begegnungen. Ton an, Miteinander aus. Der Wunsch nach Entspannung, Abschottung und gleichzei- tig nach gehörtem Entertainment scheint mittlerweile so groß, dass den Menschen jeder Ort dafür recht ist. Da lohnt es sich, beim nächsten Supermarktgang mal den Mehrfachsinn des Wortes „Unterhaltung“ zu erfor- schen: den (belanglosen) Zeitvertreib auf der einen Sei- te und das interessante, anregende Gespräch – etwa mit der netten Kassiererin – auf der anderen. fm DZG-App In der Anwendung können DZG-Mit- glieder kostenlos Lebens- und Arz- neimittel auf Glutenfreiheit prüfen. Es lassen sich auch Hotels und Restaurants mit glutenfreiem Angebot fin - den. Auf Auslandsreisen kann die „Bitte an den Koch“ genutzt werden: Sie ist eine kur- ze Erklärung für das Service- und Küchen- personal und in der App in über 40 Spra- chen abrufbar. Die Inhalte können alle off- line genutzt werden. Ernährungstagebuch Sie haben ein Ernährungsziel? Mit dieser kostenfreien App können Sie kontrollieren, was, wann und wie viel Sie essen. Lebensmittel lassen sich in der Datenbank finden und mit exak - ter Verzehrmenge eintragen. Das Ernäh- rungstagebuch überprüft Portionsgrößen, Kalorien, Kohlenhydrat-, Protein- sowie Fett- anteil und liefert eine Übersicht über alle Mahlzeiten. Die Premiumversion ist werbe- frei und bietet weitere Optionen. Rheuma-Auszeit Audio- und Videodateien bieten Rheumabetroffenen praktische An- leitungen für Bewegungs- und Ent- spannungsübungen, um chroni- schen Schmerzen im Alltag entgegenzuwir- ken. Zum Portfolio gehören die Bereiche Progressive Muskelentspannung und pas- sive Entspannung, Selbstmassage, Gedan- kenreisen, Wärme- und Kältebehandlungen sowie Bewegungstraining. Die App wird von der Deutschen Rheuma-Liga herausgege- ben, die Nutzung ist kostenlos. Apps und Trends Muss das wirklich sein? Diesmal: Nicht ohne meine Kopfhörer! Oder: Unerhört. Kleine Sp(r)itze

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