Gesundheit Bamberg - Frühling 2020

50 Gesund genießen Backen. Brotteig darf sich mal so richtig „gehen lassen“, denn: Bekömmlichkeit kommt mit der (Ruhe-)Zeit. Wer lange im Ausland war, freut sich manchmal auf eine Sache besonders, wenn er zurück- kommt: ein gutes, dunkles Brot. Also gleich zur Backfiliale am Flughafen? Oder einfach mal selbst mit Mehl, Wasser, Salz und Hefe experi- mentieren? Die Zutat Zeit Etwas selbst machen, sich Zeit nehmen, genie- ßen – das sind Dinge, die heute oft zu kurz kommen. Brotbacken ist so eine Sa- che. Ein selbst gemachter Brotteig steckt voller Hinwendung und Aroma, und es lohnt sich, auf ihn zu warten. Denn wie heißt es im Food-Blog „Hannas Töchter“: „Backen ist die Zeit des Wartens, bis der Teig fertig ist.“ Diese Lang- samkeit dient nicht nur dem Geschmack, son- dern auch dem Bauch. Denn der Teig enthält Mit Laib und Seele sogenannte FODMAPS, kurzkettige Kohlenhyd- rate und Zuckeralkohole, die der Dünndarm nicht gut verdauen und aufnehmen kann. Statt- dessen gelangen die FODMAPS unverdaut in den Dickdarm, was zu Blähungen und Bauch- schmerzen führen kann. Je länger der Teig aber ruht, desto mehr dieser Zucker werden bereits vor dem Backen abgebaut und desto bekömm- licher wird das Brot. Industriell gefertigte Back- waren dagegen werden sehr schnell produziert, zum Ruhen bleibt kaum Zeit. Das spüren einige Verbraucher dann schmerzlich nach dem Essen. Ein Grund, selbst mal die Bäckerschürze anzuziehen! Ob nun mit klassischem Brotweizen oder Ur- korn gebacken wird, ist eine Geschmacksfrage und für den FODMAP-Gehalt weniger entschei- Jeder Deutsche isst pro Jahr 80 Kilo Brot.

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